Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, Note: 1,0, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Abt. Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie wird aus einem vertrauensvollen und persönlichen Gespräch nach dem Verlust eines Kindes eine professionelle psychosoziale Beratung für die trauernden Angehörigen? Diese Fragestellung begleitet den Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (VEID) seit über 25 Jahren. Bevor der VEID seine Arbeit aufnahm, wurden die vielfältigen Beratungsangebote für verwaiste Eltern in die seelsorgliche Betreuung der großen Kirchen eingebunden und damit bereits auf eine professionelle Basis gestellt. Mit der Entwicklung des VEID, der sich als Dachverband von immer mehr sich gründenden Selbsthilfegruppen zu diesem Thema verstand, erweiterte sich das Spektrum der Betreuung von Betroffenen. Vorrangig ging es in den ersten Jahren um einen sicheren Ort, an dem sich die Menschen, die Kinder verloren hatten, verstanden fühlten. Für den VEID stellte sich die Herausforderung, neben der "Lobbyarbeit" für die gesellschaftliche Öffentlichkeit auch die Betreuung und die psychosoziale Beratung der betroffenen Familienangehörigen zu professionalisieren. Wie gelingt es dem VEID, diese Herausforderung umzusetzen? Wie sehen die vielfältigen Angebote des VEID am Bespiel der Selbsthilfegruppenarbeit in Leipzig aus? Diese Fragen werde ich in der vorliegenden Arbeit betrachten. Ausgangspunkt der Herangehensweise ist die Definition der psychosozialen Beratung. Im Speziellen soll dies weitergehend für die Trauerarbeit und anschließend auf die Umsetzung beim VEID betrachtet werden. Von der Krisenintervention in direkter Folge auf den Tod eines Kindes, über die Einzelberatung als erstes Angebot hin zur Selbsthilfegruppenarbeit werde ich die Facetten in der Betroffenenarbeit beleuchten. Dabei werden wissenschaftliche Ansätze herangezogen, die in diesem Prozess eine theoretische Grundlage bilden. Das Praxisbeispiel mit der Selbsthilfegruppenarbeit in Leipzig wird die Entwicklung der Professionalisierung der psychosozialen Beratung in der Trauerarbeit aufzeigen und verdeutlichen, dass der Prozess noch nicht beendet ist.