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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1-2, Philipps-Universität Marburg (Institut für Neuere deutsche Litertaur und Medien), Veranstaltung: Geschichte und Probleme der Literaturverfilmung, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit soll versucht werden, über die Analyse der Struktur und der Darstellung des Raumes einen Interpretationszugang zu Franz Kafkas Roman „Der Proceß“1 von 1914 - 1916 und dessen Verfilmung2 von Orson Welles aus dem Jahr 1962 zu finden. Da beide Werke eigenständige und nicht nur durch ihr Medium bedingt,…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1-2, Philipps-Universität Marburg (Institut für Neuere deutsche Litertaur und Medien), Veranstaltung: Geschichte und Probleme der Literaturverfilmung, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit soll versucht werden, über die Analyse der Struktur und der Darstellung des Raumes einen Interpretationszugang zu Franz Kafkas Roman „Der Proceß“1 von 1914 - 1916 und dessen Verfilmung2 von Orson Welles aus dem Jahr 1962 zu finden. Da beide Werke eigenständige und nicht nur durch ihr Medium bedingt, verschiedenartige Kunstwerke darstellen3, muss dies auch in der Interpretation Geltung finden. Deshalb wird zunächst der Roman und im Anschluss daran der Film behandelt. Eine Schwierigkeit der Adaption eines literarischen Werkes4, ist die Umsetzung, der im Roman durch unterschiedliche Erzählformen möglichen Darstellungen der Gefühlswelten der Protagonisten. Dieser medienspezifischen Herausforderung gerecht zu werden, ist eine der größten Schwierigkeiten einer Literaturverfilmung.5 Wichtig bei der Verfilmung eines literarischen Werkes ist aber zunächst die Entscheidung, inwieweit der Film am Original bleibt. Der Filmtheoretiker André Bazin sieht vor allem in der ästhetischen Entsprechung die Schwierigkeit: „Gerade die Unterschiede in den ästhetischen Strukturen machen die Bemühung um möglichst vollkommene Entsprechungen noch schwieriger. Sie verlangen sowohl mehr Erfindungen als auch mehr Fantasie von dem Regisseur, der sich wirklich um eine werkgetreue Arbeit bemüht.“ 6 Die Adaption eines Romans kann aber immer nur subjektive Interpretation der Vorlage sein, da eine lückenlose Übertragung in ein anderes Medium aus vielfältigen Gründen nicht möglich ist. Für Bazin ist daher entscheidend, dass der Geist der Literaturvorlage im Film erhalten wird.7 Eine Möglichkeit die nicht sichtbare Ebene der Gefühlswelten und Beziehungen der Figuren untereinander darzustellen, ist sie über Raum, Perspektive oder die Musik zu transportieren. Menschen im Film erlebt man immer innerhalb eines Raumes, den man wiederum in Beziehung zu den Figuren sieht.8 Dabei kann die Raumgestaltung über die Symbolik, die Anordnung der Protagonisten, Beleuchtung und die Darstellung im Bild der Schlüssel zur inneren Handlung der Geschichte sein, die abseits des gesprochenen Wortes liegt. 9. Im folgenden wird nun auf die Gestaltung der Raumstruktur in Franz Kafkas „Der Proceß“ eingegangen, um über diese einen Zugang zur Analyse des Romans zu bekommen. Dabei ist im Hinblick auf die Verfilmung zu überprüfen, ob die von Welles gewählte Deutung des Prozess Romans, als ein angsterfülltes Traumerlebnis, auf die Vorlage zutrifft [...]