Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (OSI), Veranstaltung: Deutsch-Südafrikanische Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit behandelt die Bedeutung der Bundesrepublik Deutschland im Prozess der Entwicklungen in Namibia von den 1960er Jahren bis hin zur Unabhängigkeit 1989. Ein Schwerpunkt ist dabei die Haltung von Vertretern der Bundesregierung sowie die Position und der Einfluss der Bundesregierung im Kontext allgemeiner geopolitischer Entwicklungen, die den Weg zu Namibias Unabhängigkeit beeinflusst haben. Die Arbeit untersucht, mit welcher Motivation sich die Bundesregierung in unterschiedlichen Phasen des Unabhängigkeitsprozesses engagiert hat und inwiefern ihr eine relevante Rolle zugesprochen werden kann. Die Entwicklungen und Ereignisse während der Verhandlungsphasen und während des bewaffneten Kampfes der Unabhängigkeitsbewegung SWAPO, sowie die Positionen und Handlungen unterschiedlicher namibischer Akteure – wie etwa die „Demokratische Turnhallen-Allianz“, die Interessenvereinigung Deutschsprachiger Südwester o.ä. - sind in der vorhandenen Literatur dokumentiert und werden hier, soweit für den Schwerpunkt dieser Arbeit relevant, kurz wiedergegeben. Gleiches gilt für die nichtstaatlichen Akteure, die im politischen bzw. öffentlichen Leben der Bundesrepublik in verschiedenen Phasen eine Rolle gespielt haben. Ihre Haltung gehört ebenso zur Position der Bundesrepublik, soll hier jedoch nicht zentraler Bestandteil der Analyse sein. Für die Analyse bezieht sich die Arbeit auf zentrale Werke, die in den einzelnen Abschnitten mit spezifischer Literatur ergänzt werden. Eine umfassende Darstellung des „Namibia-Konfliktes“ bietet Gabriele Brenke in ihrer 1988 abgeschlossenen Dissertation, die die Rolle der BRD thematisiertm aber darüber hinaus zahlreiche Hinweise auf Rationale weiterer lokaler und externer Akteure enthält. Gleiches gilt für den Politologen Ulf Engel und den ehemaligen DDR-Diplomaten Hans-Georg Schleicher, die in ihrer Arbeit über die „beiden deutschen Staaten in Afrika“ (1995) ein Unterkapitel dem Dekolonisierungsprozess in Namibia widmen. Zur geopolitischen Analyse wird auf Werke von von Vance (1977-80 Außenminister unter Carter) und Crocker (Staatssekretär für „African Affairs“ unter Reagan) zurueckgegriffen. „Namibische Innensichten“ liefern Dierks mit seiner Chronologie der namibischen Geschichte (2000) und Katjavivi, einer der führenden Intellektuellen der Unabhängigkeitsbewegung SWAPO, der aus einer internen Perspektive die „History of Resistance in Namibia“ (1988) von der Kolonialzeit bis zum Ende der 1980er Jahre analysiert.