Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Argumentationsstrategie der Rechtfertigungsschrift zur Judenausweisung in Köln aus dem Jahr 1431 zu analysieren, um Rückschlüsse auf den Kölner Stadtrat zu ziehen. Die Forschungsfrage dieser Hausarbeit lautet also: Welche Rückschlüsse lassen sich aus der Argumentationsstrategie der Rechtfertigungsschrift in Bezug auf die Perspektive des Kölner Stadtrates ziehen? In der langen und vielseitigen Geschichte des Judentums in Köln ist auffällig, dass zwischen 1424 und 1798 kaum Juden in Köln lebten. Zurückzuführen ist dies auf die Ausweisung der Kölner Juden im Jahr 1424, bei der alle Juden die Stadt verlassen mussten. Erst über 350 Jahre später, im Jahr 1798, wurde es unter französischer Besatzung wieder gestattet, dass Juden nach Köln ziehen durften. Gründe und Argumente, warum es überhaupt zur Ausweisung der Kölner Juden kam, lassen sich erst in einem Rechtfertigungsschreiben aus dem Jahr 1431, also 7 Jahre, nachdem die jüdische Bevölkerung bereits Köln verlassen mussten. Nachdem nämlich König Sigismund mehrmals die Stadt Köln um eine Stellungnahme bat, erklärte die Stadt ihre Taten in jenem Rechtfertigungsschreiben. Zur Legitimation der Ausweisung nutzt der Kölner Stadtrat verschiedene Argumente und Argumentationsstrategien. Beispielsweise werden bestimmte historische Fakten von der Quelle verschwiegen und andere besonders hervorgehoben.
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