Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Systematische Theologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil dieser Arbeit möchte ich mich mit der Theologie Paul Althaus ausführlicher auseinandersetzen, um an seinem Entwurf exemplarisch aufzuzeigen, welche Problematiken in der Rede vom Zorn Gottes liegen können. Denn die hier aufgezeigten Vorstellungskomplexe sind es unter anderem die dem „krankmachenden Gottesbild“ vieler „gottesvergifteter“ Kinder und junger Erwachsener zu Grunde lagen. Anschließend möchte ich im zweiten Teil einen kurzen Überblick darüber geben, auf welche Art und Weise die verschiedenen theologischen Disziplinen in der heutigen Diskussion versuchen, das oben genannte „tragfähige Verhältnis“ zur biblischen Rede vom Zorn Gottes zu gewinnen. Dabei ist diese Thematik extrem vielgestaltig, da sie in ganz verschiedene Bereiche der Dogmatik hineinreicht. Zum ersten in den Bereich der Gotteslehre, indem sich die Frage stellt, ob „Zorn“ eine „Eigenschaft“ Gottes ist und wie diese sich zu seinen anderen Eigenschaften wie Liebe und Gnade verhält. Zweitens in den Bereich der Soteriologie, denn „aus soteriologischer Perspektive scheint es problematisch „dass eben dieser Gott, auf den die Glaubenden als Grund ihres Heils vertrauen, durch seinen Zorn auch Furcht wecken könnte und der Gott, der als Retter angebetet wird, zugleich auch der Vernichter sein könnte.“ Drittens in den Bereich der Christologie und der Frage, inwiefern Jesus Christus Gottes Zorn versöhnt hat. Fünftens erscheint die Rede vom Zorn Gottes auch als ethisches Problem, insofern die Affekthandlungen, die die Bibel von Gott erzählt, für Menschen oft nicht ethisch zulässig scheinen. Hier geht es also um die Frage nach einer Differenzierung zwischen menschlichem und göttlichem Zorn. Sechstens stellt sich die grundsätzliche Frage inwiefern Gott im Zorn in der Welt ‚handelt’ bzw. ob man von „Handlungen“ Gottes sprechen kann, die ein eigenes umfassendes Feld darstellt, dass z.B. in der amerikanischen Divine-Action-Debatte seit den 90er Jahren wieder lebhaft diskutiert wird. Und zuletzt spielt die Frage nach „Gottes Zorn“ immer mit in die Eschatologie hinein. Bei meiner Analyse von Althaus Dogmatik versuche ich, auf alle diese ‚loci’ einmal kurz einzugehen. Im zweiten Teil der Arbeit habe ich mich dagegen auf die Frage spezialisiert, welche Problematiken bzw. Aporien darin liegen, Gottes Zorn ausschließlich als ‚Instrument’ seiner Liebe zu bestimmen, wie es viele aktuelle Ansätze tun und habe diesem Ansatz alternative Ansätze innerhalb der alttestamentlichen Exegese und der syst