Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 3,0, Universität Leipzig (Institut für Kirchengeschichte), Veranstaltung: HS: Reformationsfürsten, Sprache: Deutsch, Abstract: „Arzt bist du, Leichenbestatter zugleich, und Särge verkaufst du und für die Verstorbenen singst Messen du, wenn man dir´s zahlt. Nimmt´s denn Wunder, dass du noch niemals einen Kranken geheilt hast? Nur mit einem Verdienst gibst du zufrieden dich nicht.“1 Dieses Gedicht Euricius Cordus´ zeigt sehr deutlich welches Bild man zu Beginn des 16. Jahrhunderts von der Geistlichkeit hatte. Die Missstände in der Kirche breiteten sich immer weiter aus, während sie das Verlangen des Volkes nach Seelenheil ausnutzte, um sich zu bereichern. Es überrascht nicht, dass dieser Zustand früher oder später auf Widerstand stoßen musste. Martin Luther war es schließlich, der jenes Verlangen des Volkes zu stillen vermochte und das niedergekommene Kirchenwesen auf eine neue Ebene erhob. Der Verlauf der Reformation innerhalb der welfischen Länder, dem heutigen Niedersachsen, soll in dieser Arbeit dargestellt werden. Dabei muss zunächst geklärt werden, welche Gebiete den Welfen gehörten. Dazu soll durch einen kurzer Abriss über die Geschichte dieses Gebietes ein Überblick verschafft werden. Anschließend wird auf die je eigentümliche Reformation innerhalb der bedeutendsten und mächtigsten Städte der Welfen eingegangen. Den eigentlichen Kern der Arbeit bildet dabei die Darstellung über den Hergang der Reformation in den einzelnen Fürstentümern. So soll insbesondere geklärt werden, in welchem Verhältnis der Landesherr der Lutherischen Lehre gegenüberstand und welche Maßnahmen er zur Einführung der Reformation ergriff. Den Abschluss bildet dann die Frage, wer eigentlich der „Motor“ der Reformation war, der Landesherr oder das Volk.