Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: keine, Freie Universität Berlin (Erziehungswissenschaften und Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahre 1900 erschien das Buch „Das Jahrhundert des Kindes“ von der schwedischen Journalistin und Pädagogin Ellen Key, in dem die Autorin forderte, Kinder als eigenständige Subjekte zu akzeptieren und zu respektieren. Dieses Werk gilt als Auftakt der reformpädagogischen Bewegung, da die Autorin hierin als erste die Grundzüge der neuen Pädagogik und der „neuen Schule“ formuliert hat. 1932/33 wurde die reformpädagogische Bewegung durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten weitestgehend zerschlagen. Der Begriff „reformpädagogische Bewegung“ meint eine Vielzahl von nationalen und internationalen pädagogischen Richtungen innerhalb einer Gesamtbewegung. Gemeinsames Ziel dieser in den pädagogischen Ansätzen zum Teil sehr unterschiedlichen Bewegung war die Umgestaltung des Erziehungs- und Bildungswesens. Zentrales Kennzeichen war die Frontstellung gegen jegliche autoritäre, vom Lehrer oder vom Stoff her konzipierte Erziehung, an deren Stelle eine Orientierung an kindlichen und jugendlichen Bedürfnissen treten sollte. Damit verbanden sich Ziele wie Selbsttätigkeit, Selbstbestimmung, Individualisierung, aber auch Vorstellungen von "Gemeinschaftserziehung" sowie nicht zuletzt ein neuer, auf Ganzheitlichkeit, Entfaltung schöpferischer Kräfte und Erfahrungsbezug hin ausgerichteter Lernbegriff. Reformpädagogik in diesem Verständnis hat für die damalige pädagogische Diskussion wie auch das Regelschulwesen eine anregende Wirksamkeit entfaltet, mit Langzeiteffekten bis zum heutigen Tag.