Bildung - die Chance auf ein besseres Leben
Der auf Belitung , einer kleinen indonesischen Insel, geborene Autor schildert in diesem autobiographischen Roman eindringlich die Lebensverhältnisse, in denen große Bevölkerungsteile hier aufwachsen und leben müssen.
Die Insel ist zwar reich an
Bodenschätzen, aber hiervon profitieren nur einige wenige, die " Herrschenden " . Der überwiegende Teil…mehrBildung - die Chance auf ein besseres Leben
Der auf Belitung , einer kleinen indonesischen Insel, geborene Autor schildert in diesem autobiographischen Roman eindringlich die Lebensverhältnisse, in denen große Bevölkerungsteile hier aufwachsen und leben müssen.
Die Insel ist zwar reich an Bodenschätzen, aber hiervon profitieren nur einige wenige, die " Herrschenden " . Der überwiegende Teil der einheimischen Bevölkerung lebt unter sehr schwierigen und ärmlichsten Bedingungen. Schon die Kinder der Minenarbeiter, Fischer, Lastenträger etc. sind dazu gezwungen, zum Lebensunterhalt der Familien beizutragen und müssen schon in jungen Jahren arbeiten und Geld verdienen. Es scheint kaum ein Entrinnen aus diesem ewigen Kreislauf zu geben. Und so ist Bildung und ein Schulbesuch ein wahrhaftes Privileg. Aber ohne entsprechende Kenntnisse , ohne Schreiben, Lesen und Rechnen zu können, gibt es keine Chance auf Verbesserung. Doch immer wieder gibt es auch hier Menschen, die darum kämpfen, etwas zu ändern, etwas zu verbessern. Zu diesen gehört die junge Bu Mus. Mit ihren gerade mal 15 Jahren ist sie eine engagierte Lehrerin an der örtlichen Armenschule. Hier unterrichtet sie mit viel Enthusiasmus, auch wenn die Zustände noch so primitiv sind, die sogenannte Regenbogentruppe, eine Gruppe von Kindern aus ärmlichsten Verhältnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen, so bunt wie ein Regenbogen. Alle haben die unterschiedlichsten Begabungen, aber alle haben eins gemeinsam: alle Kinder sind stolz und unglaublich glücklich, zur Schule gehen zu dürfen. Sie nehmen dafür gerne so einige Strapazen und Gefahren auf sich. Weder extrem weite Wege, Monsunregen oder sonstige Unbillen können sie davon abhalten, zum Unterricht zu erscheinen. Auch um das Fortbestehen der Schule - die Behörden wollen sie immer wieder schließen - bangen und kämpfen alle gemeinsam.
Es ist schon beeindruckend, mitzuerleben, mit welch großer Zuversicht , mit welch großen Hoffnungen und Träumen diese Menschen ihr Ziel verfolgen, auch wenn letztendlich nur wenige diese auch erreichen und sich bei weitem nicht jeder Traum erfüllt.
Zu dieser lern- und wissbegierigen Gruppe gehört u.a. auch Ikal, der Autor dieses eindrucksvollen Buches. Er schildert seine Zeit hier in anschaulichen Bildern und vermag den Leser mit auf eine gedankliche Reise in diese für uns so fremde und andersartige Kultur mitzunehmen. Eine Welt voller Gegensätze ,wie bitterste Armut , aber auch Reichtum , einer Welt zwischen strengen religösen Grundsätzen und tiefen Aberglauben.
Insgesamt ist das Buch flüssig geschrieben und lässt sich in der Regel gut lesen. Allerdings erscheinen besonders am Anfang einige der geschilderten Episoden manchmal eher wahllos aneinandergereiht und man fragt sich, warum der Autor gerade diese Begebenheit bzw. Beobachtung erzählt und was er damit bezweckt. Dadurch wird der Lesefluss meines Erachtens doch hin und wieder gehemmt. Schade fand ich auch, dass die Berichte aus der Schulzeit recht abrupt und plötzlich enden. Der Autor überspringt dann einen Zeitraum von 12 Jahren und gibt nur noch eine eher kurze Zusammenfassung darüber , was aus den Mitgliedern der Regenbogentruppe geworden ist. Hier hätte ich gerne noch Genaueres erfahren.
" Die Regenbogentruppe" ist alles in allem ein lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt . Es zeigt auf, wie wichtig Bildung ist und dass man damit viel erreichen kann. Aber es verdeutlicht auch, dass Wissen allein -leider- nicht immer zum Ziel führt bzw. führen kann.