Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Verhandlungen der Religionsparteien auf dem Zweiten Speyerer Reichstag und die dort übergebene Protestatio waren wichtige Ereignisse während der Reformation. Diese Arbeit stellt die Beratungen sowie die wesentlichen Verhandlungspositionen der beteiligten Akteure dar. Die reformatorische Entwicklung im Reich, die durch den Thesenanschlag des Reformators Martin Luther ihre Initialzündung erfuhr, wandelte sich in der Mitte der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts allmählich von einer spontanen Bewegung, welche auch als Volks- oder Gemeindereformation bezeichnet wird, zu einem durch politische Obrigkeiten gelenkten Disput für oder wider die neue Lehre. Da Religiöses, Soziales und Politisches zu dieser Zeit aufs Engste miteinander verflochten waren, barg der Konflikt der Konfessionen ein besonderes Bedrohungspotential für den Frieden im Reich. Eine ganze Reihe teils mächtiger Fürsten war bereits im Begriff, den Übertritt zur neuen Lehre zu vollziehen. Im Zuge des Fortschreitens der Reformation griffen weltliche Fürsten in vielfacher Weise in die kirchlichen Belange ihrer Territorien ein und begannen eigene Kirchenwesen in ihren Ländereien zu etablieren. Die Religionsfrage und deren politische Folgen dominierten die Verhandlungen auf den Reichstagen der Reformationszeit. Die neugläubigen Landesherren versuchten auf diesen Zusammenkünften unter Anwesenheit des Kaisers ihrem neuen Glauben Raum zu verschaffen und die Umsetzung ihrer religiösen und politischen Neuerungen vor den Reichsständen reichsrechtlich absichern zu lassen. Einen vorläufigen Höhepunkt im Konfessionskonflikt stellte der zweite Speyerer Reichstag 1529 dar. Nach mehreren Reichstagen und zähen Verhandlungen, die allesamt nur befristete Provisorien zur Folge hatten, sollte der Auseinandersetzung der Konfliktparteien ein Ende bereitet und auf gütliche oder erzwungene Weise Einigung erzielt werden. Am Ende stand ein Dokument, welches heute weithin als Geburtsstunde des Protestantismus gilt und erstmals die Glaubensgrundsätze der evangelischen Fürsten schriftlich fixiert. Dieses Schriftstück stellt den Einstieg in diese Arbeit dar. Es wird das Ziel sein, die Protestation zunächst in ihrem Inhalt darzustellen und zu klären, welche Faktoren und historischen Prozesse Anlass zu ihrer Entstehung gaben. Dies ist von großer Wichtigkeit, wenn man den Inhalt des Dokuments sowie dessen Zweck verstehen will.
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