Ein Weg gegen das Vergessen ist das Schreiben. Die Erzählungen in diesem Band bilden einen Ausschnitt aus den unzähligen Möglichkeiten, die uns die menschliche Vorstellungskraft für den Umgang mit dem Leben und gegen die Leere bietet. In drei Kapiteln geht es um Freud und Leid der Protagonisten, die ihr Spiel mit unserer Fantasie treiben. Ereignisse denken nicht daran, vergessen zu werden, sonnen sich lieber in der späten Aufmerksamkeit der Gefühle. Das Leben bricht sich Bahn, bis es nach und nach vom Brausewind zum Lüftchen wird und verweht. Da ist der geheimnisvolle Besucher im Garten. Ein Liebesbrief deckt eine Offenbarung auf. Die Kollegin wird unverhofft zur Piratenbraut, eine Taube philosophiert, ja sogar der Dichter Rilke taucht auf … Erdachtes wird zu Erlebtem in der Unschuld der jungen Frau, dem trotzigen Jungen und dem Bericht eines Toten. Das Alter blinzelt bereits am Horizont, spielt mit Krankheit und Erinnerung, stimmt uns nachdenklich, weil das Ende der Reise unweigerlich bevorsteht.