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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Sozialwissenschaftler Pierre Bourdieu wäre am 1. August 73 Jahre alt geworden. Er wurde 1930 in einem kleinen Ort der französischen Pyrenäen geboren und durchlief alsbald die komplette wissenschaftliche Karrierehierarchie Frankreichs, wo er sich auch aufgrund der Aufnahme in das „Collège de France“ 1982 schließlich zur Akademikerelite zählen durfte. Im französischen Ausland wurde er hauptsächlich durch sein materialreiches Werk…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 2, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Der französische Sozialwissenschaftler Pierre Bourdieu wäre am 1. August 73 Jahre alt geworden. Er wurde 1930 in einem kleinen Ort der französischen Pyrenäen geboren und durchlief alsbald die komplette wissenschaftliche Karrierehierarchie Frankreichs, wo er sich auch aufgrund der Aufnahme in das „Collège de France“ 1982 schließlich zur Akademikerelite zählen durfte. Im französischen Ausland wurde er hauptsächlich durch sein materialreiches Werk „Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft“ bekannt, in welchem er Forschungen über die Interdependenz zwischen sozialstruktureller Positionierung, der Ausprägung klassenspezifischer Geschmacksdispositionen und der sich darauf gründenden symbolischen Lebensführungsstile, bezogen auf die französische Gesellschaft der 60er und 70er Jahre, betrieb. In den letzten Jahren seiner Arbeit wollte er sein Schaffen vor allem als Anthropologie verstanden wissen: Als umfassende Analytik des vergesellschafteten Menschen. Dabei nahm er eine Position ein, mit welcher er den Gesellschaftsmitgliedern eine soziale Praxis zuordnete, die durch systemische Befangenheit ausgezeichnet war. Er stellte bei diesen den „Sinn für das Spiel“ fest, der jegliche Handlung bestimmt und ihnen damit die Möglichkeit einer permanenten Selbstreflexion nimmt. In seiner Antrittsvorlesung am „Collège de France“ referierte er in der „leçon sur la leçon“ über die Herrschaftsmechanismen von Vorlesungen, um damit der Akademikerwelt, der er ja selbst angehörte, die Neutralität zu nehmen. Die Erkenntnis und die Offenbarung dieser Wirkungen betrachtete er als Freiheitserhalt aufgrund der Reflexion des Selbst und der Dinge. Nur diese Reflexion, die er dem sozialisierten Akteur weitgehend abstreitet, ermöglicht es, die Herrschaftsmechanismen zu erkennen und zu überwinden, um nicht an der Reproduktion der Herrschaft beteiligt zu sein. Mit dieser kritischen Haltung vor allem gegenüber dem Neoliberalismus hatte er das von ihm selbst gepflegte Ideal weltanschaulicher Neutralität abgelegt und so auch natürlich kritische Gegenreaktionen auf sich gezogen.