Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Juden, Exilierte und Verbannte in der italienischen Nachkriegsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Primo Levi, einer der bekanntesten Autoren der so genannten Holocaust-Literatur, beschäftigte sich als einer der Ersten öffentlich mit seinen schrecklichen Erlebnissen im Konzentrationslager der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs. Nur kurze Zeit nach seiner langwierigen Rückkehr zu seiner Familie nach Turin begann er mit der Niederschrift seines Buches Se questo è un uomo, das bereits im Dezember 1946 abgeschlossen war. Darin beschreibt er nicht nur den Tagesablauf des Lagers, sondern schildert explizit persönliche Erfahrungen mit Leidensgenossen und seinen ‚Vorgesetzten’. Im Vordergrund stand für Levi die „Aufgabe des Zeugnisablegens“. Seine Erzählhaltung ist jedoch durch eine sachliche, emotionslose Beschreibung der Dinge geprägt, die im absoluten Gegensatz zu den schrecklichen Erlebnissen steht. An einigen Stellen, und in einem Kapitel ganz besonders, bezieht sich Primo Levi auf Dante Alighieris Beschreibung der Hölle in dessen Divina Commedia. Diese Verbindung wurde später auch von anderen Autoren der Holocaust-Literatur aufgegriffen: The analogy this early work establishes between a Dantesque Hell and the concentration camps is a recurring theme in all Holocaust writing in every national literature, and Primo Levi was the first Holocaust writer to draw upon it and sustain it throughout his memoir. Levi’s perception of Hell is undeniably filtered through Dante. Both Se questo è un uomo and I sommersi e i salvati are substantially informed by the physical structure as well as the moral universe outlined in Dante’s Inferno. Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dieser Rezeption von Dantes Inferno und zeigt die Verbindungen zwischen beiden Texten auf.