Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, National University of Ireland, Maynooth (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Berlin in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Drei Romane, drei Geschichten, ein Ort. Auch wenn die drei Romane Die Mittagsfrau, Böse Schafe und Mitte von völlig unterschiedlichen Dingen berichten, so haben sie doch den gleichen Grundtenor: Die Protagonisten leben, lieben und verlieren alle in der deutschen Hauptstadt. Berlin. Eine Stadt mit vielen Gesichtern und vielen Wendungen. Während wir in Die Mittagsfrau erfahren, wie Berlin sich aus den Roaring Twenties schleichend in einen nationalsozialistischen Staat verwandelt, sehen wir in Böse Schafe die Wende von einer geteilten zu einer wiedervereinten Stadt, eine Wende, die Igor, eine der Hauptfiguren aus Mitte bis heute nicht verwunden hat. Ziel dieser Hausarbeit ist es, erst die eben genannten Perioden zu skizzieren, diese dann mit den Erlebnissen der Hauptfiguren in Verbindung zu bringen und zu untersuchen, in wiefern die Hauptstadt Einfluss auf das Leben der Protagonisten und deren Handlungen hat um abschließend feststellen zu können, ob Berlin tatsächlich der „eigentliche dritte, sterbende [..] Körper“ in allen drei Romanen ist. Während der 20er Jahre ist Berlin eine Stadt, die auf einen Weltkrieg zurückblickt und dem Nationalsozialismus entgegensieht. Nichtsdestotrotz ist das Leben in der Großstadt, die im gleichen Atemzug wie London und Paris genannt wird, ein aufregendes. Berlin „revelled in its speed, its lights, its Americanism, its moral freedom, and its passion for experimentation” (Richie: 326). Der Slogan: „Schneid´ dir ab den alten Zopf - schneid´ dir einen Bubikopf“ evoziert das Bild einer intelligenten, emanzipierten Frau der Zwanzigerjahre die schicke Kleider trägt und studieren will.