Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Sklaverei ist kein Phänomen der Neuzeit oder der Gegenwart. Orientalische Sklaverei, von Persien bis Ägypten, war bereits seit dem dritten Jahrtausend v. Chr. bekannt, ebenso sind wir mit dem System der Sklavenhaltung im antiken Hellas und im römischen Reich vertraut. Die Sklavereisysteme der Frühen Neuzeit, welche sich im westlichen Atlantik etablierten, stellten jedoch keine Fortsetzung der antiken Sklaverei dar, sondern bildeten vielmehr den Auftakt zu einer neuzeitlichen Form von Unfreiheit. Charakteristisch für diese neuzeitliche Sklaverei war deren Externalisierung aus dem Mutterland. Voraussetzung dafür waren, im Fall von England, Kolonien in Mittel- und Nordamerika und der Wille durch möglichst ökonomische Produktion die Nachfrage an Kaffee, Tabak und vor allem Zucker zu decken. Wie war es nun aber möglich dieses Ziel zu erreichen? Während der ersten Besiedlungsphase der Kolonien und der folgenden Herausbildung von Plantagensystemen, versuchten die Engländer zunächst durch Sträflinge aus Irland den Bedarf an Arbeitskräften zu sättigen. Doch die Sträflinge wehrten sich gegen ihr Schicksal. Außerdem waren sie nicht resistent gegen Tropenkrankheiten und ihre Arbeitszeiten waren durch einen Vertrag geregelt. Dieses Problem trat nicht beim Import von Sklaven aus Afrika auf. Man geht mittlerweile davon aus, dass zwischen 1519 und 1867 schätzungsweise 11 Millionen Sklaven von Afrika über die Middle Passage nach Amerika gebracht wurden, circa 1,5 Millionen von ihnen starben auf der Schiffspassage. Mit dem rapiden Aufstieg der Sklaverei ging jedoch auch eine Transformation der sklavenhaltenden Gesellschaften, vor allem der englischen einher. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die englische Bevölkerung zu einem der größten Antagonisten der Sklaverei.