Essay aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: sehr gut, Universität Basel (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Grundkurs Kirchengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die drei eisernen Käfige, die weit oben am Lamberti-Kirchtum der Stadt Münster in Westfalen hängen, erinnern noch heute an die erschütternden Ereignisse, die sich in den Jahren 1534/35 dort zugetragen haben. Nicht wenige Historiker haben sich in den seither vergangenen Jahrhunderten die Frage gestellt, warum und wie es dazu kommen konnte, dass eine religiöse Bewegung eine Stadt bis zur völligen Verblendung überrollte und für sich einnahm. Es stellt sich jedoch nicht nur die Frage nach dem „Warum“, sondern auch die Frage nach dem „Wer“. Wer waren die Menschen, die das „Täuferreich zu Münster“ mit dessen Schreckensherrschaft errichteten, und wer waren die Menschen, die sich dieser Schreckensherrschaft beugten oder unter ihr litten? Im folgenden Aufsatz soll die Frage nach dem „Wer“ auf eine Gruppe eingeschränkt werden, ohne die das Täuferreich kaum hätte bestehen können: die Frauen. Wer waren die Frauen in Münster und was für eine Rolle spielten sie im Täuferreich? Nach einem historischen Abriss der Ereignisse soll sowohl auf überlieferte Einzelschicksale als auch auf die Frauen als Gruppierung eingegangen werden.