Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT II), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Magisterarbeit wird die Rolle der Frau in der „Ring“- Tetralogie untersucht, die für das Gesamtkunstwerk Richard Wagners von großer Bedeutung ist. Die Frauen und ihr Agieren sind insofern wichtig, als dass sie das Handeln der Männer beeinflussen und teilweise herausfordern. Durch Provokationen und Intrigen werden die Verhaltensweisen beeinträchtigt, durch emotionale Verbindungen entschuldigt oder gefordert. Den Hauptteil der Arbeit wird das Figurenkonzept und das Analysieren der Verhältnisse der Figuren untereinander darstellen. Das Hauptaugenmerk wird auf der Frauenfigur liegen, die jedoch hauptsächlich durch einen Mann in eine bestimmte Verhaltensweise gedrängt wird. Im Mittelpunkt wird hierbei die Interpretation der Figuren stehen. Dabei soll versucht werden, einen großen Zusammenhang zwischen den Figuren und ihrem Handeln herzustellen, der sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk Richard Wagners zieht. Denn nur durch die verschiedenen Handlungsstränge die aufeinander wirken, und die eine Reaktion als Konsequenz bewirken, kann das Geschehene voranschreiten und letztendlich sein Ende nehmen. In den insgesamt vier Werken des Ring des Nibelungen spielen 20 Frauen mit, die in verschiedene Gruppen eingeteilt werden können. In drei Fällen handelt es sich tatsächlich um eine Gruppe, um ein Kollektiv von Personen, die auch im Kollektiv auftreten und agieren. Hierbei handelt es sich um die Gruppen der Nornen, der Rheintöchter und der Walküren. Nur in der Gruppe der Walküren haben zwei der Frauen eine eigene Identität und werden näher vorgestellt. Der Rest der Kriegerinnen nimmt nur im Kollektiv eine Rolle ein und definiert sich über die Gruppe. Anders ist es bei den restlichen Frauenfiguren der Fall. Hierbei kann zwar auch in Gruppen unterschieden werden, doch diese Frauen definieren sich über ihre eigene Identität. Es gibt die Gruppe der Götter, der vier Frauen angehören: Fricka, die Frau Wotans, Freia, ihre Schwester, Erda, die Urmutter der Erde und Brünnhilde, die Lieblings-Walküre Wotans. Eine weitere Rolle spielt Sieglinde, die der Gruppe der Wälsungen angehört, und die in ständiger Beziehung zu einem Mann steht. In dem ganzen „Ring“ tritt nur eine Menschenfrau auf, Gutrune, die zu der Gruppe der Gibichungen gehört. Sie spielt eine eher passive Rolle, doch trägt ihr Verhalten zu dem katastrophalen Ende bei.