Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich eingehend der Figur der Gyburg in Wolframs von Eschenbachs "Willehalm". Ziel dieser Untersuchung ist es, die vielfältigen Facetten der Frauenfigur Gyburg herauszuarbeiten und ihre Rolle im Werk sowie ihre Bedeutung im historischen, religiösen und sozialen Kontext zu verstehen. Hierbei wird nicht nur auf Eschenbachs Stil und Schreibweise eingegangen, sondern auch eine Verbindung zur höfischen Gesellschaft, zum religiösen Erbe des Christentums und zum höfischen Ideal der Minne hergestellt. Durch die Analyse von Textausschnitten, konkreten Handlungen sowie Beschreibungen und Bewertungen durch den Erzähler und andere Figuren des Werkes wird ein umfassendes Verständnis für die Figur der Gyburg angestrebt. Die Interpretation ihrer Rolle im Machtgefüge und ihre Auswirkungen auf den Handlungsverlauf sollen nicht nur Wolframs literarische Kunstfertigkeit aufzeigen, sondern auch Einblicke in seine Vorstellungen von Weiblichkeit, Kultur und weiblicher Interaktion ermöglichen. Dabei stellt sich die zentrale Frage, ob Gyburg als Kriegerin, höfisches Ideal, Minnedame oder Heilige betrachtet werden kann. Als Grundlage für diese Arbeit dienen Lachmanns Version des "Willehalm" von 1891 und Heinzles Version von 2009. Zusätzlich werden Bumkes Werk zu Wolfram von Eschenbach und ein wissenschaftlicher Aufsatz von Bulang und Kellner zu poetischen Verfahren als Reflexion des Heidenkriegs als Literaturgrundlage herangezogen.
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