Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Münster (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Kriminalitätsgeschichte der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit gehört zu den dunkelsten Kapiteln europäischer Geschichte. Wenn man sich heute mit ihren Opfern beschäftigt, denkt man dabei in erster Linie an Frauen. Dies ist insofern legitim, dass es sich bei der Mehrzahl der als Hexen hingerichteten Personen tatsächlich um erwachsene Frauen handelte. Fakt ist jedoch, dass in der Frühen Neuzeit auch zahlreiche Kinder, Mädchen wie Jungen, in die Hexenprozesse gerieten und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. In der vorliegenden Hausarbeit wird daher versucht, die Rolle der Kinder in den frühneuzeitlichen Hexenprozessen ausführlich darzulegen. In diesem Zusammenhang muss zunächst erläutert werden, wer genau unter die Bezeichnung ‚Kind‘ fällt. In der heutigen Zeit gelten Mädchen und Jungen gemeinhin bis zu ihrem 14. Lebensjahr als Kinder. Diese Einteilung deckt sich weitgehend mit der in der frühen Neuzeit und wird daher in der vorliegenden Hausarbeit übernommen. Räumlich konzentrieren sich die Ausführungen primär auf das Gebiet des heutigen Deutschland, zur Ergänzung werden darüber hinaus Fallbeispiele aus England und den heutigen USA dargelegt. Um die Hexenprozesse gegen Kinder in ihren historischen Kontext einzuordnen, werden in den ersten beiden Kapiteln kurz die Geschichte der Hexenverfolgung und das Leben der Kinder in der Frühen Neuzeit dargestellt. Die Rolle der Kinder in den Hexenprozessen war letztlich eine dreifache: Mädchen und Jungen traten als Hexenopfer, als Denunzianten, sowie als ‚leibhaftige‘ Hexen auf. Jede dieser Rollen wird auf den folgenden Seiten in einem eigenen Kapitel expliziert. Als Untersuchungsgrundlagen dienten hierbei eine große Auswahl an Sekundärliteratur, sowie die Übersetzungen des Hexenhammers und der Constitutio Criminalis Carolina.