Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werde ich mich mit der langen Reise eines durch Importwaren übermittelten Motivs beschäftigen, nämlich der Lotusblüte. Ursprünglich in der buddhistischen Kunst als Symbol der Reinheit verwendet, gelangte es durch den Import von Ostasiatika ins Mamlukenreich, wo es in vielen Kunstgattungen reichlich rezipiert wurde. Von diesen werde ich mich in dieser Arbeit auf die Architektur konzentrieren. Um der Frage des Transfers über das Mittelmeer nachgehen, werde ich mir die venezianische Gotik anschauen, da Venedig in engem Kontakt mit den Mamlukenreich stand. Zugleich werde ich Ausschau nach verwandten Motiven halten, die wegen der optischen Ähnlichkeit eine ähnliche oder gar austauschbare Verwendung aufwiesen. Zunächst einmal kam das Motiv von buddhistischen in eher muslimisch geprägte Kontexte, und beim weiteren Transfer über das Mittelmeer erneut in einen anderen. Inwiefern bei dieser kontinuierlichen Weitergabe und Wechsel durch Kulturen, geprägt durch verschiedene Religionen, die Bedeutungen dieses Motivs von einer Religion zur anderem, oder gar von einer religiösen in eine profane Umdeutung umschwang, möchte ich beantworten. Wichtig ist mir bei der Betrachtung dieser transkulturellen, -konfessionellen und -medialen Ausbreitungsgeschichte die Trennung der Religion von Kultur im Allgemeinen, da die Religion nicht zwangsläufig jeden einzelnen Bereich der Kultur vollständig vorformen muss.
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