Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 3,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Seminar „Analyse audiovisueller Medienbeiträge“, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden zwei konkrete Fernsehdebatten aus den USA und Deutschland im Hinblick auf die Rolle der Moderation analysiert und miteinander verglichen. Die Untersuchungsaspekte sind dabei die Rahmenbedingungen der Inszenierung, sowie die eigentliche Moderation und Interviewführung. Das Ziel ist es herauszuarbeiten, inwiefern sich die beiden Moderationsstile voneinander unterscheiden und wie dies zu erklären ist. Seit der Präsidentschaftswahl 1960 in den USA diskutieren in sogenannten TV-Duellen die zwei aussichtsreichsten Kandidierenden für ein hohes politisches Amt die zentralen Themen des Wahlkampfs. Dabei informieren sie die Zuschauenden über ihre politische Positionierung und auch ihre eigene Person, selbstverständlich mit dem Ziel, ihre Position im Wahlkampf zu verbessern. Die Aufgabe der moderierenden Person(en) ist es den Ablauf der Debatte zu strukturieren, durch ihre Fragen die Themenschwerpunkte festzulegen und für einen konstruktiven Verlauf der Sendung zu sorgen. Während zuvor sogenannte „Elefantenrunden“ mit mehreren Kandidierenden üblich waren, wird sich seit 2002 in Deutschland stärker an dem aus den USA stammenden Prinzip der „Great Debates“ orientiert, das auch eine direkte Auseinandersetzung der beiden politischen Akteurinnen und Akteure zulässt. Jedoch unterscheidet sich das amerikanische Wahlsystem deutlich vom bundesdeutschen. Während ersteres von zwei ähnlich starken Parteien dominiert wird und auf die persönliche Überzeugungskraft der beiden Kandidierenden zugeschnitten ist, herrscht in Deutschland ein diverseres Parteienklima. Zudem besteht in Deutschland im Gegensatz zu den USA auch die Möglichkeit auf eine große Koalition, also ein gemeinsames Regieren der Parteien der Kandidierenden. Diese Unterschiede haben Auswirkungen auf den Charakter des TV-Duells und somit auch auf das Rollenverständnis der jeweiligen das Duell moderierenden Person(en). Inwiefern das der Fall ist und wie sich diese Unterschiede niederschlagen wird in dieser Arbeit untersucht.