Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,0, Universität Münster (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar - Religion in der it. Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman "I promessi sposi" zählt nicht nur zu den bekanntesten und den berühmtesten Werken der italienischen Literatur, sondern auch zu den bedeutendsten. Der seit der ersten Veröffentlichung als Meisterwerk bezeichnete Roman, zeichnet sich durch sein hohes Maß an Komplexität aus. Die Wahl der Protagonisten aus der sozialen Unterschicht, der Epoche und das Vorherrschen der Vorsehung und des freien Willens in dem Roman, machen es zu einem Meisterwerk seiner Zeit. Seine große Kunst besteht nicht darin Fakten und Intrigen zu erfinden, sondern in der Konstruktion von lebenswahren Personen. Er beschränkt sich nicht nur auf die oberflächliche Beschreibung der Figuren. Vielmehr versucht er die dunkelsten Abgründe ihrer Seelen zu ergründen, um das, was alleinstehend, charakterisierend für sie ist, zu erfassen. Weiter versucht Manzoni diese Eigenschaften zu universalisieren, sodass das Geschriebene einer Gesellschaft aus der Vergangenheit auch in der Gegenwart Gültigkeit besitzt. In Manzonis Roman existieren zahlreiche Figuren, die an dem Hauptplot teilhaben und durch die Vorsehung und ihren Willen den weiteren Verlauf der Geschichte beeinflussen bzw. beeinflussen können. Keine derjenigen ist im Roman wegzudenken, da sie zu einer universellen Bedeutung des Romans beitragen. Das beste Beispiel dafür ist die Rolle der Monaca di Monza, Gertrude. Deshalb beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit ebendieser Figur in Hinblick auf die Frage: Welche genaue Bedeutung hat Gertrude in dem Plot des Romans, der als Hauptstrang die Liebesgeschichte von Lucia und Renzo thematisiert? Was trägt sie zu dem Gesamtbild des Werkes bei? Des Weiteren stellt sich die Frage, warum Gertrude so viel Raum für die detailreiche Schilderung sowohl ihres Äußeren, als auch ihrer Kindheit eingeräumt wird, obwohl sie nur einen kleinen Part in dem Roman hat. Welche Beziehung steht zur göttlichen Vorsehung?