Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll nun eine Antwort auf die Frage gefunden werden, inwiefern die Natur und das Umfeld Einfluss auf den Menschen nimmt und mit welchen Mitteln der Autor Gerhard Hauptmann, angesichts der Epoche des Naturalismus, dies in "Rose Bernd" erarbeitet. In dieser Aussage Gerhart Hauptmanns wird deutlich, dass es die Aufgabe der Kunst beziehungsweise auch der Literatur ist, die charakterlichen Besonderheiten eines Menschen, innerhalb eines gewissen Umfeldes, in einem Bild einzufangen oder in Worte zu fassen. Nicht alleine die Äußerlichkeiten, wie Kleidung, Körper und Form, die mit dem bloßen Auge wahrgenommen werden, sondern auch die inneren Werte eines Menschen, seine Wirkung und der Gemütszustand sollen zum Ausdruck kommen. Der Mensch wird schließlich sehr stark durch die Natur und sein Umfeld, in dem er lebt, aber auch durch Erbfaktoren geprägt. Es kann aber nur eine Annäherung an die Wirklichkeit dargestellt werden. Inwiefern das Abbild nun mit der Wirklichkeit übereinstimmt, hängt von den Erfahrungen und der individuellen Darstellung des Künstlers oder Dichters selbst ab. Eine absolute Nachahmung der Natur kann aber niemals erreicht werden. Schon der antike Philosoph Platon erwähnt in seiner "Politeia", dass die reale Wirklichkeit eine "Mimesis" ewiger Ideen sei. Alles Existierende nimmt somit an einer bestimmten Idee, beziehungsweise einem Urbild, teil. Er übt starke Kritik an der Kunst und der Dichtung, die seiner Meinung nach wiederum eine Nachahmung oder ein Abbild der Wirklichkeit und des menschlichen Handelns seien. Er unterscheidet künstlerisches von handwerklichem Schaffen, da ein Künstler beispielsweise einen Handwerker oder einen Landarbeiter bei seiner Arbeit darstellen könne - nicht umgekehrt. Es würde eine Welt des Scheins gezeigt werden, wenn man gerade den Menschen ins Zentrum des Interesses rücke. Die schlechten Seiten des Menschen, wie Unvernunft und Triebhaftigkeit, die der Idee des Guten widersprechen, würden gefördert werden. Gerhart Hauptmann hat mit seinem Drama "Rose Bernd" ein Werk geschaffen, das genau diese Thematik aufgreift und die Figuren, eingeengt und abhängig von ihrem sozialen Milieu, zeigt. Er beschreibt die Personen realitätsnah in einer ländlichen Umgebung und greift die Geschichte vom scheinbar ausweglosen Schicksal eines jungen Bauernmädchens auf.
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