Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Die Wahrnehmung von NS-Opfern und NS-Tätern in Vergangenheit und Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll auf die Rolle der Reichsbahn im Zusammenhang mit den Judendeportationen eingegangen werden. Dabei werden in einem ersten Schritt die Abläufe der Deportationen geschildert. Danach wird auf die Rolle der Deutschen Reichsbahn eingegangen und verdeutlicht, inwiefern die DR im Staatsgeschehen verwickelt war. Auch wenn in diesem Zusammenhang eine konkrete „Opfer Täter“ Gegenüberstellung schwierig ist, da es sich vor allem bei den Eisenbahnern nur um indirekte Täter handelte, werden in einem Teilkapitel einige Berichte von Tätern vorgestellt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Nachkriegszeit und damit, wie die Vergehen der Reichsbahn strafrechtlich verfolgt wurden. Im Fazit sollen die wichtigsten Punkte nochmal zusammengefasst werden, sowie eine Antwort auf die Frage gegeben werden, welche Bedeutung man der Reichsbahn in Zusammenhang mit dem Tod von Millionen von Juden tatsächlich beimessen kann. Historiker sind sich einig darüber, dass die europäischen Juden ohne die Mitarbeit der Reichsbahn nicht vernichtet werden konnten. Unterschiedliche Gruppen leisteten ihren Teil im Vernichtungsvorgang: SS, Auswärtiges Amt, große Industrieunternehmen und Banken. Die Reichsbahn befand sich dabei nicht am Rande der Ereignisse, sondern im Kern des Geschehens. Jedes Jahr transportierte sie Millionen Juden in den Osten, wo diese fern von Zuschauern getötet wurden. Aber wer soll strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden? Die, die verantwortlich für die Organisation der Judentransporte waren? Oder gehören Bahnhofsvorsteher, Lokomotivführer und Streckenwärter auch dazu, die trotz Wissen darüber, was mit den Insassen geschehen wird, dafür gesorgt haben, dass die Züge ihr Ziel planmäßig erreichten?