Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Vor und nach Opitz. Poetische Konsequenzen einer Literaturreform, Sprache: Deutsch, Abstract: Über die Abhängigkeit der deutschen Barockkomödie Absurda Comica Oder Herr Peter Squentz von William Shakespeares A Midsummer Night’s Dream wurde seit der Shakespeare-Rezeption durch Übersetzungen, wie z.B. der Schlegelschen, geforscht. Ebenso veranlasst die Frage der Verfasserschaft des pseudonym veröffentlichten Werkes Literaturwissenschaftler immer wieder zu neuen Ansätzen. Interessant ist jedoch auch die Intention Andreas Gryphius’, dem die Verfasserschaft meist zugeschrieben wird, den Stoff des Shakespeareschen Dramas aufzugreifen und dessen Aussage zu verändern. Gryphius schrieb in der Nachfolge Martin Opitz’, der mit seinem Regelwerk Buch von der Deutschen Poeterey die deutsche Literaturlandschaft in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts grundlegend veränderte. Ebenso wie Opitz war Gryphius Mitglied der 1617 zur „Förderung von Volkssprache und –dichtung“ gegründeten Fruchtbringenden Gesellschaft , in die er 1662 aufgenommen wurde. Dieser Zusammenschluss von Literaten und Literaturinteressierten des Barock verfolgte das Ziel, die deutsche Sprache zur Kunstsprache zu erheben und somit international „literaturfähig“ zu machen. Das Spiel von Pyramus und Thisbe, dem Verfasser aus Ovids Metamorphosen bekannt, wurde von Shakespeare, später von Gryphius komisch umgedeutet. Der deutsche Barockdichter zeigt an ihm die Regeln der Opitzschen Literaturreform auf, indem er darstellt, dass ihr Nichtbeachten zu unfreiwilliger Komik führt. Ein weiterer Effekt der Lächerlichkeit des bürgerlichen Theaters ist die in Barockkomödien verbreitete Diskriminierung plebejischer Figuren.