Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: In Auseinandersetzung mit den beiden Philosoph*innen untersucht die vorliegende Arbeit, welche Vorstellung von Gesellschaft den jeweiligen Theorien zugrunde liegt und welche Aussagen sie über den Gerechtigkeitsbegriff treffen. Ebenfalls wird betrachtet, wie die Theorien in der Wissenschaft rezipiert werden, wofür einschlägige Theoretiker*innen zu Rate gezogen werden. Die zentrale Fragestellung untersucht, welche Rolle die Ungerechtigkeit innerhalb der beiden Gerechtigkeitstheorien einnimmt. Für die umfassende Analyse wird dazu in dem ersten Kapitel die Rawls‘sche "Theorie der Gerechtigkeit" näher beleuchtet. Es wird zunächst der grundlegende Gesellschaftsbegriff untersucht. Dann wird erklärt, was er unter den Begriffen des Urzustandes sowie des "veil of ignorance" versteht und wie für ihn eine gerechte Güterverteilung stattfinden muss, um zu fairen gesellschaftlichen Lebensbedingungen zu gelangen. Das zweite Kapitel der Arbeit umreißt die Antwort und Kritik der US-amerikanischen Anhängerin der Frankfurter Schule Nancy Fraser auf die vorherrschende liberalistisch geprägte Gerechtigkeitstheorie. Hier wird zunächst ihr Verständnis von Gesellschaft dargestellt und dann in einem zweiten Schritt das Statusmodell erklärt, welches sie entwickelt, um eine Antwort zu liefern, was sie unter dem Begriff der Gerechtigkeit versteht. Das dritte Kapitel beantwortet die zentrale Fragestellung der Arbeit und analysiert, wie beide Theorien mit dem Begriff der Ungerechtigkeit umgehen.