Inhaltsangabe:Einleitung: Die Fähigkeit, über Sprache miteinander zu kommunizieren, hat die Forschung schon immer beschäftigt. Wissenschaftler aller Epochen, von der Antike bis zur Neuzeit, versuchten zu erforschen, was genau es dem Menschen ermöglicht, Sprache zu produzieren und zu verstehen. Eine frühe und heute eher archaisch anmutende Erklärung, gibt das Edwin Smith Papyrus, ein medizinischer Text, der 3500 v. Chr. verfasst wurde. Darin wird erläutert, dass der Verlust von Sprache dem Atem eines Gottes zuzuschreiben ist und man sich des Problems nur entledigen könne, indem man ein Loch in den Schädel des Patienten bohre und den Geist herausließe. Auch wenn dies heute unglaublich klingt, zeigt es doch, dass schon damals die Wissenschaft eine direkte Verbindung zwischen Sprache und Gehirn sah. Im dritten Jahrhundert v. Chr. unternahm Galen, ein Doktor der Gladiatoren betreute, erste Studien an Gehirnläsionen. Guainerio machte im 15. Jahrhundert Hohlräume, sogenannte Ventrikel, für unter- schiedliche Sprachstörungen verantwortlich. Gessner sah im späten 18. Jahrhundert Verbindungsprobleme zwischen verschiedenen Gehirnarealen als Grund für Sprachstörungen an. Dies wurde später durch die Entdeckung der Leitungsaphasie, einer Verbindungststörung zweier, für die Sprachverarbeitung wichtiger Areale, bestätigt. Ende des 19. Jahrhunderts führte Gall das Konzept des Lokalismus ein, welches besagt, dass das Gehirn modular aufgebaut ist und spezifische Funktionen in spezifischen Arealen lokalisiert sind. Paul Broca und Carl Wernicke machten diese Auffasung populär, nachdem sie mit der Entdeckung des Broca-Zentrums (motorisches Sprachzentrum) und des Wernicke-Zentrums (sensorisches Sprachzentrum) zwei für die Sprachverarbeitung wichtige Areale identifiziert hatten. Neben der historischen Seite der Sprachforschung drängt sich die Frage auf, welche weiteren Gebiete innerhalb dieses Prozesses involviert sind und welchen Teil der auditorische Kortex in dieser Prozesskette einnimmt. Der im Titel verwendete Begriff der Sprachverarbeitung, bezeichnet sowohl den perzeptiven als auch den produktiven Aspekt dieser Prozessketten. Gerade in der Perzeption von Sprache beginnt der eigentlich Vorgang schon vor der Interpretation in den kortikalen Strukturen im Gehirn. Den Hörnerv, als Bindeglied zwischen dem Gehirn und dem Gehörapparat gilt es zu erwähnen, als auch die sogenannten Kernstrukturen, die als Verteilerstationen für den Schall fungieren. Strukturen für [...]
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