Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 1,0, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (-), Veranstaltung: Arbeits-und Sozialstrukturen im Betrieb und gesellschaftliche Interessenvertretung, Sprache: Deutsch, Abstract: In einem demokratischen System, wie dem der Bundesrepublik, sind Verbände nicht wegzudenken. Die ca. 1.500 Verbände, von denen die meisten aus dem Bereich der Ökonomie stammen, sind auf der „Lobbyliste“ des Bundestages aufgeführt, und werden somit offiziell bei Anhörungen berücksichtigt. Ihnen ist vor allem an der staatlichen Förderung ihrer Interessen gelegen. Interessenverbände machen die Gesellschaft transparent, man kann sie als einen stabilisierenden Ordnungsfaktor beschreiben. Umgekehrt sind Regierung und Verwaltung auf das Sachwissen, das Informationsmaterial sowie die Adressatenkenntnis der Verbände angewiesen. Beide Seiten profitieren so vom kooperativ - subsidiären Verhältnis. Die Verbände arbeiten beratend an den Entwürfen von Gesetzen mit, begutachten Gesetzesentwürfe, wirken gezielt auf Parlamentsfraktionen, Abteilungen der verschiedenen Ministerien oder auf einzelne Beamte oder Abgeordnete ein und betreiben öffentliche Werbung für ihre Zwecke. Im Mittelpunkt sozialwissenschaftlicher Forschung über Interessenverbände steht bisher ihre Einflussnahme auf staatliche Entscheidungen. Ebenso soll auch hier die Beziehung zwischen Staat und Verbänden untersucht werden. Besonderes Interesse gilt hierbei dem Einfluss und den Interaktionen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) auf die politische Willensbildung. Im Zentrum des Interesses steht der Staat, der mit den Steuern die Unternehmen belastet und durch Gesetze und Vorschriften die Freiheit ihrer Entfaltung einschränkt. Betroffen sind die Interessen der Unternehmen in vielen Bereichen, wie in Fragen des Arbeitsrechts, der Unternehmensverfassung, der Steuer- und Wirtschaftspolitik, der Sozialpolitik und auch der internationalen Wirtschaftspolitik. Die Unternehmerverbände, insbesondere ihr Spitzenverband BDI, arbeiten wie selbstverständlich gegen die staatliche Regulierung des Marktes, wenn die unternehmerischen Gewinnchancen dadurch gemindert werden und setzen sich für das Eingreifen des Staates ein, wenn Kosten abgewandt werden können.