Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Reinhard Fuchs - Satire im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Am Ende des 12. Jahrhunderts erschuf Heinrich der Glîchezâre den mittelhochdeutschen „Reinhart Fuchs“. Obwohl diese Fassung bis heute eher zu den unbekannteren Tiergeschichten gehört, so haben sich doch viele namhafte Autoren inspirieren lassen, ebenfalls Tiergeschichten zu schreiben und dort ebenfalls einen Fuchs auftreten zu lassen. Johann Wolfgang von Goethe schuf mit seinem „Reinecke Fuchs“ wohl eine der bekanntesten Tierdichtungen, die über einige Umwege aber ebenfalls wieder auf Heinrich den Glîchezâre zurück zu führen ist. Die vorliegende Seminararbeit soll untersuchen, inwiefern der Charakter des Fuchses, wie er bei Heinrich dem Glîchezâre dargestellt wird, auch in anderen Tiergeschichten übernommen oder verändert wurde. Dabei bieten sich besonders in der Kinder- und Jugendliteratur viele Beispiele an. Die wohl bekanntesten Tiermärchen, in denen ein Fuchs eine tragende Rolle spielt, ist Janoschs „Reineke Fuchs“ und Selma Lagerlöfs „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“. Diese beiden Geschichten werden in dieser Seminararbeit genauer analysiert und mit dem mittelhochdeutschen „Reinhart Fuchs“ verglichen. Zunächst wird also eine kurze Inhaltsangabe vom mittelhochdeutschen „Reinhart Fuchs“ dargestellt, anschließend wird eine Charakterisierung des Fuchses vorgenommen. Der gleiche Ablauf erfolgt dann auch bei Janoschs und Selma Lagerlöfs Werk. Zum Abschluss wird dann ein umfassender Vergleich angestrebt, in dem sich herauskristallisieren soll, inwiefern Lagerlöf und Janosch sich von Heinrich dem Glîchezâres Werk haben beeinflussen lassen, oder ob sie evtl. ganz eigene, neue Komponenten hinzugefügt haben.