In Anbetracht der aktuellen Krisensituation besitzt die Risikoberichterstattung von Unternehmen weiterhin eine hohe Relevanz. Während bisherige Studien auf extern publizierte Risikoinformationen fokussieren, zeichnet die vorliegende Forschungsarbeit erstmals ein umfassendes Bild über die inhaltliche und prozessuale Ausgestaltung des internen Risiko-Reportings. Im Rahmen einer Feldstudie führte die Autorin dazu Interviews mit Risikomanagern aus 34 bedeutsamen Unternehmen der deutschen Wirtschaft, wodurch neben zumeist vertraulichen Daten auch interne Risikoberichte erhoben werden konnten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Risikomanager eine zentrale Einflussgröße der Berichtsqualität darstellt und dadurch eine besondere Bedeutung im internen Risiko-Reporting-Prozess besitzt. Durch die Wahrnehmung verschiedener Rollen obliegen dem Risikomanager dabei zahlreiche Tätigkeiten, welche unterschiedliche Kompetenzen erfordern. Zudem werden aufgrund einer Vielzahl an Schnittstellen zu Unternehmensakteuren diverse Erwartungen an den Risikomanager gestellt, sodass sich ein umfassendes, komplexes und zum Teil heterogenes Anforderungsprofil ergibt. In Ableitung aus den Ergebnissen der Untersuchung zeichnet die Autorin ein Rollen-, Tätigkeits- und Kompetenzprofil des Risikomanagers sowie seine Einflussmöglichkeiten auf die Informationsqualität in der internen Risikoberichterstattung.