Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Grundlagen, Note: 1,0, Universität Trier, Veranstaltung: Soziale Netzwerkforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Soziale Ungleichheit ist ein individuelles Problem wie auch eine kollektive Krise. Aus diesem Grund bietet das Bourdieusche Konzept von Sozialkapital eine ideale Betrachtungsgrundlage, um die Prozesse individuellen Handelns im Rahmen des Familien- und Bildungsalltags und dessen Verbindung zu Entstehungskontexten sozialer Netzwerke nachzuvollziehen. Das vorliegende individuelle Kapital einer Familie beziehungsweise einer Einzelperson bestimmt in hohem Maße die Kapitalaneignung im Laufe der Sozialisation und Bildung bis hin zur Weiterbildung und Berufsfindung. Soziale Netzwerke fungieren während dieser Prozesse als Schicht- und Status-verstärkende Mechanismen, welche das soziale Miteinander nach sozialstrukturell vorgelegten Mustern reproduzieren. Aufgrund der Mehrdimensionalität von Sozialkapital als individuelle Ressource und kollektives Vermögen lässt sich die Verbindung dieser Dynamiken zu gesamtgesellschaftlichen Prozessen sozialer Ungleichheitsproduktion erkennen. Persönliche Netzwerke agieren hier als vermittelnde Instanz zwischen Makro- und Mikrodimension, insofern sie die sozialstrukturellen Muster von Interaktion erkennen lassen. Vor allem schwache Brückenbindungen erweisen sich in diesem Kontext als sehr förderlich für soziale Mobilität. Die Sozialstruktur, von Ungleichheit geprägt, beeinflusst dann von Neuem die Aneignungsprozesse von Kapital. Soziale Ungleichheit wird in der entsprechenden Generation produziert und sozialhistorisch reproduziert.