Zerfasert **
Ob ich schon mal einen Roman las, von einem persischen Autor? Ich glaube nicht, von den Märchen aus tausendundeiner Nacht mal abgesehen. Auch in meinem Stapel ungelesener Bücher findet sich da nichts. So war ich höchst gespannt auf „Die Rose von Nischapur“, deren Originaltitel ich
nicht lesen kann.
Wir haben hier drei Hauptprotagonisten: David, den jungen Engländer. Sein Traum:…mehrZerfasert **
Ob ich schon mal einen Roman las, von einem persischen Autor? Ich glaube nicht, von den Märchen aus tausendundeiner Nacht mal abgesehen. Auch in meinem Stapel ungelesener Bücher findet sich da nichts. So war ich höchst gespannt auf „Die Rose von Nischapur“, deren Originaltitel ich nicht lesen kann.
Wir haben hier drei Hauptprotagonisten: David, den jungen Engländer. Sein Traum: Iran bereisen.
Nader, der fünfzehn Jahre ältere Einheimische, ist ein Schriftsteller. Dann gibt es noch Naders Freundin Nastaran, die titelgebende Rose. Alle drei verehren den antiken Dichter Omar Khayyam. (Wer mag, kann da noch ein Zeitzeichen hören.)
Als David einen nicht näher bezeichneten Unfall erleidet, kümmern sich Nader und Nastaran aufopferungsvoll um ihn und nehmen ihn in Naders Wohnung auf, da er z. B. Hilfe bei der Körperpflege braucht. Und da von den Freunden befürchtet wurde, dass er in der Pension nicht allein zurechtkäme.
Es gibt leidenschaftliche Diskussionen über den o. g. Dichter, über Politik und Philosophie. Die politische Situation im Land scheint sehr speziell, für Aus- und Inländer nicht ungefährlich mit recht strengen Gesetzen. Es wird Gründe geben, dass der Autor in seiner Heimat nicht veröffentlichen darf. Da ich mehrere Perser kenne, die in Deutschland leben, werde ich sie fragen, ob die Regeln und Gesetze wirklich so streng sind. Auf Fotos aus den siebziger Jahren wirkte es nicht so. Es wird sich viel geändert haben. Auch bei uns weht ja jetzt ein anderer Wind.
Die Verehrung für den antiken Dichter konnte ich anhand der Beispiele nicht nachvollziehen. Überhaupt wirkt der ganze Roman sehr unstrukturiert, zerfasert, ein roter Faden fehlt gänzlich. Und alles plätschert vor sich hin, obwohl grausame Details politischer Verfolgung nicht fehlen. Das alte Spiel: Die Regierenden und ihre Befehlsgeber maßen sich an, dem Volk ihre abstrusen Regeln aufzuzwingen. Was ja leider in den letzten Jahren weltweit extremer geworden ist.
Auf den aller letzten Seiten nimmt der Roman endlich Fahrt auf und die Situation der drei Personen spitzt sich zu. Vorher, beim Geplätscher, hat man vergebens darauf gewartet. Das unstimmige Ende passt auch nicht so recht.
Fazit: War absolut nicht meins, die Lektüre halte ich von daher nicht für empfehlenswert. Zerfasert eben. Mit Mühe gerade noch so zwei Sterne. Möglicherweise hätte ich lieber „Der Zirkel der Literaturliebhaber“ lesen sollen.