Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Geheimnis und Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit soll die rosenkreuzerische Literatur des 17. Jahrhunderts in ihrer Wechselwirkung mit der zeitgleichen Veränderung gesellschaftlicher Funktionen und als deren Ausdruck untersucht werden. Der zweite Teil wird unter dem selben Aspekt eine Betrachtung der rosenkreuzerischen Geheimgesellschaft des 18. Jahrhunderts versuchen. Hierzu wird es zur Vereinfachung vereinzelt nötig, relevante gesellschaftliche Funktionen in dem reichlich unzulänglichen Begriff „Moderne“ zusammenzufassen. Als Projekt der Moderne wird Folgendes definiert: · die Entstehung und Ausbildung einer Publizität und Öffentlichkeit, die nicht mehr ausschließlich vom Öffentlichkeit repräsentierenden Publikum getragen ist · die Entstehung und Fortentwicklung getrennter Sphären des Öffentlichen und Privaten, damit auch des Geheimen · die fortschreitende Ausbildung von Gruppenidentitäten und Gruppen, deren Interaktion nicht mehr ausschließlich eine zwischenmenschliche ist · das Aufkommen und die Fortentwicklung des Versuchs, solche Gruppenidentitäten und Gruppen gemäß einer normativen Weltanschauung meist unter Zuhilfenahme von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schaffen und planmäßig zu formen · die Entstehung und Fortentwicklung getrennter Sphären des im weitesten Sinne religiösen - und des im weitesten Sinne wissenschaftlichen Versuchs eines Erkenntniserwerbs; in der Folge auch die schärfer werdende Trennung einzelner Bereiche der Wissenschaft Bei obiger Zielsetzung der Arbeit kann darauf verzichtet werden, die Protagonisten der Geschichte der Rosenkreuzergesellschaft lückenlos vorzustellen. Es wird lediglich das Geburts- und Todesjahr ihrer wichtigsten Wortführer genannt. Selbst prominente Personen, die angeblich in Kontakt zu den Rosenkreuzern standen, werden nicht erwähnt, wenn ihr Einfluß auf die Entwicklung der Rosenkreuzergesellschaft nicht nachweisbar ist. Ebenso ist die Rolle von deren Mitgliedern bei politischen Entwicklungen entweder nicht eindeutig nachweisbar oder sie ist vom persönlichen Interesse, aber in keiner Weise vom Gedankengut des Ordens beeinflußt. Auch dieser interessante Aspekt, den eine Arbeit allgemein über freimaurerische Hochgradsysteme wohl besser untersuchen könnte, wird daher nicht erörtert.