Georg Wilhelm Schimper stammt aus einem alten, in den Napoleonischen Kriegen verarmten Adelsgeschlecht. Sein Vater, ein leichtsinniger Offizier, lässt die junge Ehefrau mit zwei Kindern sitzen und verursacht damit deren ständige existenzielle Notlage, die bei der jungen Frau fortschreitend zur Schwermütigkeit führt. Da sie der beiden Jungen zudem nicht Herr wird, muss der lebhaftere der beiden, Wilhelm, nach Nürnberg zur mütterlichen Verwandtschaft, wo er aufwächst und ein Handwerk lernen soll. Karl, der ältere, darf in Mannheim bleiben, die höhere Schule besuchen und studieren. Wilhelm leidet sehr unter der Trennung, legt aber nach einigen Wirrungen erfolgreich seine Gesellenprüfung ab und darf endlich zurück nach Mannheim. Da er dort aufgrund der völlig anderen wirtschaftlichen Strukturen in seinem erlernten Handwerk keine Anstellung finden kann, tritt er in die Fußstapfen seines Vaters und geht als Offiziersanwärter zum Militär, was der Familie wenigstens ein minimales Auskommen ermöglicht. Doch die Beschränktheit der eigenen Entfaltungsmöglichkeiten, der ständige familiäre und finanzielle Druck lässt in ihm, trotz Ablenkung durch amouröse Abenteuer, erkennen, dass sein Lebensziel ein ganz anderes sein muss. Er bricht mit allen Konventionen und gibt seinem Hunger nach Freiheit, Wissen und Liebe Raum... Ein hochinteressanter Roman über einen Kurpfälzer Naturforscher und Reisenden, der in der nachnapoleonischen Zeit mit den aufstrebenden bürgerlichen Freiheitsbewegungen und den harschen Gegenbewegungen der herrschenden Klasse verortet ist. Ein Spiegel der Gesellschaft und Geschichte auch unserer Heimat im frühen 19. Jahrhundert.
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