Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Gründung des Bundeslandes Nordrhein-Westfalens durch die britische Militärverwaltung im Jahr 1946 existiert im Westen Deutschlands eine Region, welche bis in die Gegenwart ihre Landesidentifikation sowie den mentalen und kulturellen Ursprung zu definieren versucht. Noch heute, im Jahr 2006, sind Klischees und Vorurteile unter den „Rheinländern“ und “Westfalen“ zu konstatieren, welche die Differenzen betonen und eine gemeinsame Landesidentität negieren. Eine Fülle von Literatur zur Geschichte der Landesteile ist veröffentlicht worden, ebenso wie die Geschichte des Landes historisch breit illustriert ist . Die gemeinsame historische Ereignisgeschichte des Rheinlandes und des „Ruhrgebiets“ - welches keine offizielle Verwaltungsbezeichnung ist- während der Ruhrkrise 1923, wird im Folgenden Gegenstand sein. Mögliche Konsequenzen in der Raumfrage sollen an Hand von politisch kontrafaktischen Lösungsalternativen zur Befriedung des Konflikts aufgezeigt werden. Vorangestellt wird die Entwicklung des deutsch- französischen Konflikts an Rhein und Ruhr nach dem Ende des ersten Weltkriegs. Der Umgang mit der Besetzung und die separatistischen Bewegungen sollen erste Belege für das Verhalten der Bevölkerung im Westen liefern. War der Verlauf der Jahre ab 1923 ein politisches Kalkül, oder lassen sich in diesem Zeitabschnitt eine gemeinsame Identifikationsentwicklung und ein kollektives Bewusstsein der Region erkennen? Kann aus der Geschichte des Ruhrkampfes eine Ideengeschichte des späteren Bundeslandes Nordrhein- Westfalen (NRW) postuliert werden? Antworten auf diese Fragen können nur einen anfänglichen Versuch darstellen, an Hand der chronologischen Fakten, der politischen Entscheidungen und dem zivilen Verhalten soll jedoch hiermit ein Anstoß gegeben werden.