Die "Hrafnkels saga Freysgoða" ist eine der kürzeren Isländersagas und trotzdem eine der bedeutendsten. Sie ist seit 1839 in zwanzig Editionen erschienen und wurde in fünfzehn Sprachen übersetzt. Sie steht in einer Reihe mit so berühmten Isländersagas wie der "Njáls saga" und der "Laxdoela saga". Sie schildert Ereignisse, die sich im Osten Islands zugetragen haben sollen. Charakteristisch ist die offensichtliche Moral der Saga, die deren eigentliches Thema ist. Die "Hrafnkels saga" wurde anonym in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verfasst. Die Isländersagas sind eine Gattung der isländischen Sagaliteratur und stofflich ein Gebiet der altnordischen Literatur. Zu den Íslendinga sögur gehören etwa drei Dutzend größere Prosawerke, die insgesamt anonym überliefert sind. Die literarische Form der isländischen Saga entwickelte sich aus der heroischen Poesie altgermanischer Heldenlieder, wie sie in den Dichtungen der Lieder-Edda überliefert sind. Die Isländersagas sind Kunstwerke, die zu den bedeutendsten literarischen Leistungen des mittelalterlichen Europas zählen. Sie sind eine eigenständige, völlig selbstständige Schöpfung isländischer Kultur. Sie wurden von Autoren geschaffen und müssen daher mit literarischen Begriffen wie Roman oder Novelle bezeichnet werden.
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