Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: „Ein Massenexodus der Dichter setzte ein; noch nie zuvor in der Geschichte hat eine Nation innerhalb weniger Monate so viele ihrer literarischen Repräsentanten eingebüßt.“ So beschreibt Klaus Mann 1933 nach der Machtergreifung Hitlers die Situation. Viele Vertre-ter der geistigen Elite Deutschlands mussten ihr Heimatland verlassen. Die einen erkannten, in welch gefährliche Lage sie sich mit einem längeren Aufenthalt bringen würden, die ande-ren wurden im eigenen Land nicht mehr geduldet. Das nationalsozialistische Regime unter Adolf Hitler baute auch im Kulturbereich einen immer größer werdenden propagandistischen Apparat auf, der alle Tätigkeiten von Schriftstellern und Verlagen überwachte. Gerade dieser ursprünglich unpolitische Bereich wurde komplett einer politischen Steuerung und Lenkung unterworfen. Gesetze gegen die freien Künste, Bücherverbrennungen, Verbote und Zensur waren die Maßnahmen der Nationalsozialisten, um öffentlich verbreitetes Gedankengut zu filtern und nach ihren Wünschen zu modifizieren. Trotzdem beschreibt Golo Mann den Zustand seines Bruders folgendermaßen: „Nie lebte Klaus intensiver, angespannter, tätiger, als in den ersten Jahren der Emigration; darum wohl auch: nie glücklicher" . Tatsächlich befand sich Klaus Mann während der frühen Exilphase auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. In dieser Zeit entstanden der Roman ‚Mephisto’ (1936) sowie ‚Der Vulkan’ (1939). Es mag daran liegen „ […] dass die Emigrati-on ihnen eine neue Aufgabe gegeben hat – [Klaus und Erika Mann] verstehen sich nun als Sprachrohr des Gothas der deutschen Intelligenz.“ Deshalb verwendet Klaus Mann zunächst all seine Mühen auf sein erstes großes Werk im Exil: Die Literaturzeitschrift ‚Die Samm-lung’. Diese ist das Thema der folgenden Seiten. Zunächst wird der Untersuchungsgegenstand in seiner Entstehung vorgestellt werden. Anschließend soll ein Überblick über wichtige äußere Umstände, Hintergründe und daraus resultierende Probleme für die Herausgabe der Zeitschrift gegeben werden. Der Hauptteil soll klären, inwieweit der Herausgeber Klaus Mann sich an seine eigenen, im Vorwort formulierten Ziele halten konnte. Hier wird auch auf Kritik der Forschungsliteratur eingegangen und zum Schluss ein Fazit gezogen werden.