Sollte nicht jeder Schriftsteller Gedichte schreiben, fragt man sich bei der Lektüre dieser Essays und Porträts, und freut sich an der glänzenden Prosa, die so deutlich von der Kunst der Verdichtung, von der sprachlichen Hellhörigkeit des Lyrikers geprägt ist. Mit Eleganz und Belesenheit widmet sich Jan Wagner poetologischen Fragen, zeichnet prägnante und sehr persönliche Kollegenporträts von Whitman und Heym, über Benn und Beckett zu Matthew Sweeney und Simon Armitage. In seiner Lyrik erweist sich Jan Wagner stets als grandioser Geschichtenerzähler; diese Gabe zeigt sich auch in seinen Essays. Der Abstecher in das stinkende Inferno der Hundeschau von Bratislava, die Taschenkontrolle am Flug hafen von Lviv, der Schlagabtausch zwischen Wallace Stevens und Robert Frost - wer würde diese Szenen je wieder vergessen? Um viele wunderbare Anekdoten und Leseanregungen reicher, legt man schließlich die Sandale des Propheten aus den Händen, bereit, für die Lyrik durchs Feuer zu gehen, und durchdrungen von der Gewissheit, dass ein Leben ohne Poesie kein Leben wäre.
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