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66 u. Z. öffnet sich der Dichter Titus Petronius Arbiter die Adern, um einem Todesurteil durch Nero, dessen Erzieher und Berater in Fragen feinen Geschmacks er ist, zuvorzukommen. Außer einer Tacitusstelle und Fragmenten seiner „Satyrgeschichten“ gibt es kein Zeugnis über diesen geistreichen, mutigen, zwiespältigen Mann. Doch seine Umrisse lassen sich wie die eines Schattens in der bewegten Geschichte der römischen Kaiserzeit von Tiberius bis Nero verfolgen. Volker Ebersbach erzählt auf historischem und kulturgeschichtlichem Hintergrund den aus Wahrheiten und Wahrscheinlichkeiten erschlossenen…mehr
66 u. Z. öffnet sich der Dichter Titus Petronius Arbiter die Adern, um einem Todesurteil durch Nero, dessen Erzieher und Berater in Fragen feinen Geschmacks er ist, zuvorzukommen. Außer einer Tacitusstelle und Fragmenten seiner „Satyrgeschichten“ gibt es kein Zeugnis über diesen geistreichen, mutigen, zwiespältigen Mann. Doch seine Umrisse lassen sich wie die eines Schattens in der bewegten Geschichte der römischen Kaiserzeit von Tiberius bis Nero verfolgen. Volker Ebersbach erzählt auf historischem und kulturgeschichtlichem Hintergrund den aus Wahrheiten und Wahrscheinlichkeiten erschlossenen Lebensweg eines feinsinnigen, gebildeten Römers, der, lange bevormundet als Opfer eines „Justizirrtums“, in die „Freiheit“ des Landstreichers gestoßen, von Agrippina, der Urenkelin des Augustus und Neros Mutter - in die er verliebt ist -, aufgegriffen, rehabilitiert und in den ersehnten Staatsdienst aufgenommen wird. Aber er scheitert an Intrigen, Neros erwachender Brutalität und nicht zuletzt an eigenen Widersprüchen. Der satirische Dichter findet zu sich selbst. Er hat sarkastisch gelebt und wird Meister sarkastischer Prosa. Angesichts der Verkommenheit der Herrschenden und ihres Staates dient er seinen Römern als Künstler, hoffend, dass er Nero überlebe. Intrigen holen ihn ein. Sein Werk überlebt.
Volker Ebersbach ist am 6. September 1942 in Bernburg/Saale geboren und dort aufgewachsen. Nach Abitur und Schlosserlehre studierte er von 1961 bis 1966 Klassische Philologie und Germanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1967 promovierte er über den römischen Satiriker Titus Petronius. Danach lehrte er Deutsch als Fremdsprache ab 1967 in Leipzig, 1968 in Bagdad, 1971 bis 1974 an der Universität Budapest, wo er auch mit seiner Familie lebte. Seit 1976 ist er freier Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber. Er schreibt Erzählungen und Romane, Kurzprosa, Gedichte, Essays, Kinderbücher, Biografien und Anekdoten. Er übersetzte aus dem Lateinischen ausgewählte Werke von Catull, Vergil, Ovid, Petronius, das Waltharilied, Janus Pannonius und Jan Kochanowski. Einzelne Werke wurden ins Slowenische und Koreanische übersetzt. Von 1997 bis 2002 war er Stadtschreiber in Bernburg. Danach lehrte er bis 2004 an der Universität Leipzig. Lion-Feuchtwanger-Preis, 1985 Stipendiat des Künstlerhauses Wiepersdorf und des Stuttgarter Schriftstellerhauses, 1993
Inhaltsangabe
I. BUCH: VOR DEN SCHÄCHTEN DES ORKUS Der Satyr erwacht Vergil mit Abschweifungen Tiberius Caesar Nähe des Vaters Domus Petroniana Vergöttlichung eines Schattens Ahnen II. BUCH: ARKADIEN, GESCHÄNDET Man bleibt verschont Volturnum oder Ein Satyrspiel Der Satyr wird entführt Der Satyr wird aufgegriffen III. BUCH: DIE GEHEIMNISSE VON CAPREAE Verlust und Gewinn Bücher und Freunde Die Insel auf der Insel Quaestiones potentiae oder Machtfragen Villa Veneris Umgang mit Wissen Vergesslichkeit und ein Merksatz IV. BUCH: MÜNDEL EINES SCHEUSALS Der gefälschte Tod Langeweile macht fett Antium Der Schlaf, das scheue Tier Die Betten der Schwestern Der Unglücksrabe Stirb endlich, Gladiator! V. BUCH: ROMA VON UNTEN Dem Satyr steht die Welt offen Grammatik der Armut Rollentausch Wer flieht, den jagt man VI. BUCH: ULIXES IN LUMPEN Das schwimmende Reich der Phaiaken Die heilige Tunika Das Gespenst des Untergangs VII. BUCH: WIEDERGEBURT Apollo ohne Waffen Agrippina am Spinnrocken Der Finger auf dem Mund VIII. BUCH: IM STAUB DER AMTSSTUBEN Cursus honorum oder Die Ämterleiter An der Wiege des Erzählens Narr eines Narren? Lex Petronia IX. BUCH: ELEGANTIAE ARBITER: SACHKUNDIGER FEINEN GESCHMACKS Die ehrgeizige Muse Zuständigkeiten Kein unbeschriebenes Blatt Jo Hymen, Hymenaeus! Zu früh! Puer Aureus: Der Goldjunge X. BUCH: MASKEN Locusta, die Heuschrecke Maske des Freundes Claudia Acte Maske des Sängers Unternehmen „Maske“ Juno wendet sich ab Floralia: Venus geht Masken des Tragöden: Oidipus, Orest XI. BUCH: DIE ENGE DER EINSAMKEIT Die verschlungenen Pfade der Musen Besuch Der Gehilfe des Apostels Silia und die Langmut der Gestirne XII. BUCH: DAS SCHICKSAL TRÄGT FRAUENKLEIDER Anfragen und Botschaften Ahnungslose Gäste Leere Stätte Epilog: Ein Nachlass im Exil ANHANG Argumentum an den Leser Geschichtlicher Überblick Bemerkungen zu den Zitaten Personenverzeichnis
I. BUCH: VOR DEN SCHÄCHTEN DES ORKUS Der Satyr erwacht Vergil mit Abschweifungen Tiberius Caesar Nähe des Vaters Domus Petroniana Vergöttlichung eines Schattens Ahnen II. BUCH: ARKADIEN, GESCHÄNDET Man bleibt verschont Volturnum oder Ein Satyrspiel Der Satyr wird entführt Der Satyr wird aufgegriffen III. BUCH: DIE GEHEIMNISSE VON CAPREAE Verlust und Gewinn Bücher und Freunde Die Insel auf der Insel Quaestiones potentiae oder Machtfragen Villa Veneris Umgang mit Wissen Vergesslichkeit und ein Merksatz IV. BUCH: MÜNDEL EINES SCHEUSALS Der gefälschte Tod Langeweile macht fett Antium Der Schlaf, das scheue Tier Die Betten der Schwestern Der Unglücksrabe Stirb endlich, Gladiator! V. BUCH: ROMA VON UNTEN Dem Satyr steht die Welt offen Grammatik der Armut Rollentausch Wer flieht, den jagt man VI. BUCH: ULIXES IN LUMPEN Das schwimmende Reich der Phaiaken Die heilige Tunika Das Gespenst des Untergangs VII. BUCH: WIEDERGEBURT Apollo ohne Waffen Agrippina am Spinnrocken Der Finger auf dem Mund VIII. BUCH: IM STAUB DER AMTSSTUBEN Cursus honorum oder Die Ämterleiter An der Wiege des Erzählens Narr eines Narren? Lex Petronia IX. BUCH: ELEGANTIAE ARBITER: SACHKUNDIGER FEINEN GESCHMACKS Die ehrgeizige Muse Zuständigkeiten Kein unbeschriebenes Blatt Jo Hymen, Hymenaeus! Zu früh! Puer Aureus: Der Goldjunge X. BUCH: MASKEN Locusta, die Heuschrecke Maske des Freundes Claudia Acte Maske des Sängers Unternehmen „Maske“ Juno wendet sich ab Floralia: Venus geht Masken des Tragöden: Oidipus, Orest XI. BUCH: DIE ENGE DER EINSAMKEIT Die verschlungenen Pfade der Musen Besuch Der Gehilfe des Apostels Silia und die Langmut der Gestirne XII. BUCH: DAS SCHICKSAL TRÄGT FRAUENKLEIDER Anfragen und Botschaften Ahnungslose Gäste Leere Stätte Epilog: Ein Nachlass im Exil ANHANG Argumentum an den Leser Geschichtlicher Überblick Bemerkungen zu den Zitaten Personenverzeichnis
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