In der Nacht, bevor sie starb, träumte sie von dem Haus. Im Traum fühlte sie sich wieder unbedeutend, wie ein Kind; die Miniaturausgabe einer Königin in einem cremeweißen, goldbestickten Seidenkleid.
Holly wird mitten in der Nacht von ihrer völlig aufgelösten kleinen Nichte angerufen. Der Papa,
ihr Bruder Ben, ist verschwunden. Die beiden machten eine Art Familienurlaub in der alten Mühle, die…mehrIn der Nacht, bevor sie starb, träumte sie von dem Haus. Im Traum fühlte sie sich wieder unbedeutend, wie ein Kind; die Miniaturausgabe einer Königin in einem cremeweißen, goldbestickten Seidenkleid.
Holly wird mitten in der Nacht von ihrer völlig aufgelösten kleinen Nichte angerufen. Der Papa, ihr Bruder Ben, ist verschwunden. Die beiden machten eine Art Familienurlaub in der alten Mühle, die schon ewig in Familienbesitz ist.
Holly macht sich sofort auf den Weg ins kleine Dorf Ashdown und zieht selber in die Mühle, um nach Ben zu suchen. Als sie erfährt, dass ihr Bruder sich mit Ahnenforschung beschäftigt hat, ist sie mehr als erstaunt, denn das passt so gar nicht zu ihm. Doch dann wird auch Holly immer tiefer in den Bann der Geschichte gezogen. Und die hat es in sich....
Dadurch, dass der Roman auf 3 Zeitebenen spielt, ist er unheimlich vielschichtig, spannend und interessant, so dass man ihn kaum aus der Hand zu legen vermag.
Eins aber haben alle gemeinsam, sie sind relativ düster und entwickeln jeder ihren ganz eigenen Sog.
Alles dreht sich um 3 starke Frauen:
ca. 1630: Elizabeth, die Winterkönigin und Anhängerin des Rosenkreuzer Ordens, und ihre größtenteils am historischen Lebenslauf orientierte Geschichte.
ca. 1800: Lavinia, eine Kurisane, deren fiktives Leben anhand von Tagebucheinträgen erzählt wird
Gegenwart: Holly, die versucht, das immer komplexer werdende Rätsel zu lösen.
Es geht um Mystik, verfluchte Artefakte, Okkultismus und eine starke Liebe durch Raum und Zeit.
Der Schreibstil von Nicole Cornick ist, wie schon gesagt, mystisch düster und atmosphärisch unheimlich dicht.
Bei zwei Zeitebenen habe ich oftmals eine, die mir besser gefällt. Hier haben wir drei und sie haben mich alle in ihren Bann gezogen. Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch.
Faszinierend, wie die Autorin es schafft alle Stränge irgendwann zu einem absolut logischen Ganzen zusammenzuführen. Und nicht immer ist alles so, wie es auf den ersten und zweiten Blick scheint.
Fazit: Wer spannende Familiengeheimnisse mag und mit einem leichten Hauch Okkultismus kein Problem hat, der wird "Die Schatten von Ashdown House" genauso lieben, wie ich. Absolute Leseempfehlung und eines meiner Highlights 2017.