Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Universität Augsburg (Philologisch-Historische Fakultät), Veranstaltung: Einführung in die Erzählforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden sollen zunächst die historischen Rahmenbedingungen und Entwicklungslinien des frühen Mittelalters gerafft dargestellt werden, in die sich die Schlacht einbettet. Durch das Unterkapitel "Die Lechfeldschlacht als historisches Ereignis" soll die von der Geschichtswissenschaft zugesprochene Bedeutung für Augsburg und den gesamten mitteleuropäischen Raum hervorgehoben werden. Diese fungierte als Katalysator für die nachfolgenden Erzählungsbildungen, Identitätskonstruktionen und der Geschichtspolitik. Das Unterkapitel "Die Lechfeldschlacht als Erinnerung" setzt sich daran anschließend mit den künstlerischen Darstellungen von Erzählungen im öffentlichen Raum der frühneuzeitlichen Reichsstadt Augsburg auseinander. Der letzte Abschnitt möchte den Bogen über die Entwicklungslinien des 19. und 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart schlagen und dabei zwei zentrale Orte der heutigen Erinnerungskultur in den Fokus rücken. Die Heiltumskammer in St. Ulrich und Afra in Augsburg wird als Nukleus der historischen wie gegenwärtigen Ulrichsverehrung beleuchtet und durch ein Interview mit Werner Vogele, einem Mitarbeiter der Kirchenverwaltung, ergänzt. Nachfolgend wird der Infopavillon "955" in Königsbrunn mit seiner Dauerausstellung über die Schlacht auf dem Lechfeld im Zusammenhang mit einem Interview mit Ursula Off-Melcher, der Leiterin des Kulturbüros Königsbrunn, vorgestellt. Die beiden qualitativen Experteninterviews orientieren sich an Fragen nach der Verortung des materiellen und immateriellen Kulturerbes in der Vergangenheit wie auch im 21. Jahrhundert sowie den gegenwärtig vorliegenden Modi der Authentizität und Wertzuschreibung. Ein Fazit versucht das historische Ereignis der Lechfeldschlacht zwischen Erzählungsbildung und Geschichtspolitik zu verorten und den Wandel im kulturellen Bewusstsein aufzuzeigen. Der Fokus der Arbeit liegt damit auf der Kontextforschung als Methode der Erzählforschung und fragt interdisziplinär nach den Dynamiken und Wechselwirkungen zwischen den Erzählungen und den gesellschaftlichen Systemen sowie deren Sinn und "Sitz im Leben".
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