Der ehemalige Profiler Tillman Halls und Kriminaloberkommissar Bruckner sind in einer Gaststätte verabredet, um ganz entspannt Kaffee zu trinken und dabei das Kuchenangebot des Lokals zu genießen. An diesem Tag findet dort eine Hochzeit statt. Halls weist Bruckner auf ein ganz besonderes
Musikinstrument hin, das zur Ausstattung des kambodschanischen Ensembles gehört, das die Hochzeitsgesellschaft…mehrDer ehemalige Profiler Tillman Halls und Kriminaloberkommissar Bruckner sind in einer Gaststätte verabredet, um ganz entspannt Kaffee zu trinken und dabei das Kuchenangebot des Lokals zu genießen. An diesem Tag findet dort eine Hochzeit statt. Halls weist Bruckner auf ein ganz besonderes Musikinstrument hin, das zur Ausstattung des kambodschanischen Ensembles gehört, das die Hochzeitsgesellschaft unterhält. Es handelt sich um eine Schlangentrommel. Dieses Musikinstrument nimmt Halls zum Anlass, Bruckner von einem äußerst brisanten Fall zu erzählen, bei dem er vor Jahren als Berater hinzugezogen wurde. Bruckner erfährt von einer gnadenlosen Jagd, die nicht nur durch mehrere Städte und Länder führt, sondern etliche Tote fordert.....
"Die Schlangentrommel" ist der vierte Band der Reihe um den ehemaligen Profiler Tillman Halls und Kriminaloberkommissar Bruckner. Dieser Teil kann allerdings vollkommen unabhängig gelesen werden, da sich dieser Fall deutlich von den anderen Bänden unterscheidet. Denn dieses Mal ermitteln die beiden nicht gemeinsam, sondern treffen sich ganz zwanglos zu Kaffee und Kuchen. Dabei erzählt Halls Bruckner von einer atemberaubenden Verfolgungsjagd.
Der Einstieg wirkt sehr gelungen, da die Schlangentrommel, des kambodschanischen Ensembles, das auf der ebenfalls im Lokal anwesenden Hochzeitsfeier spielt, einen glaubwürdigen Aufhänger zu der spannenden Verfolgungsjagd liefert. Halls blickt einige Jahre zurück und berichtet Bruckner von Rin Mura. Dieser war einer der führenden Köpfe der roten Khmer in Kambodscha und konnte in Schweden untertauchen. Doch als er sich entschließt, das Land zu verlassen, brisante Informationen zu verkaufen und mit diesem Geld erneut vom Radar seiner Verfolger zu verschwinden, beginnt ein atemloses Katz- und Mausspiel. Nicht nur Geheimdienste, sondern auch gnadenlose Jäger aus seiner ehemaligen Heimat, die nun den Zeitpunkt der Rache für gekommen halten, heften sich an seine Fersen.
Auch in diesem Band versteht es Tillman Halls wieder hervorragend, die Ereignisse lebendig und spannend zu beschreiben. Allerdings sollte man ihm dabei konzentriert folgen, da es gilt, eine Vielzahl von Charakteren zuzuordnen und miteinander in Verbindung zu bringen. Denn Tillman Halls erzählt die spannende Jagd aus verschiedenen Perspektiven, die nach und nach aufeinander zusteuern. Sehr angenehm dabei ist allerdings, dass Bruckner öfter nachfragt und man dadurch die unterschiedlichen Stränge besser zuordnen kann. Wer zu den Guten oder den Bösen gehört, lässt sich allerdings nicht so schnell herausfinden, denn Halls lässt sich nicht vor dem großen Finale in die Karten schauen. Und bis dahin, kann man eine spannende Verfolgungsjagd genießen. Die Spannung wird dabei früh aufgebaut und flacht keinen Moment ab. Denn es geht Schlag auf Schlag, sodass man ganz in den Sog der Ereignisse gerät und keine Ahnung hat, wie das alles enden könnte. Das Ende hält dann auch noch einige Überraschungen bereit.
Ich habe bereits die vorherigen Fälle von Halls und Bruckner mit Begeisterung verfolgt. Dieser Teil der Reihe unterscheidet sich allerdings deutlich von den anderen Bänden. Ich gestehe mal, dass mir die "normalen" Fälle der beiden besser gefallen, da ich ihre gemeinsamen Ermittlungen immer gespannt verfolge und das Geplänkel der beiden dabei genieße. Dennoch hat mich auch dieser ungewöhnliche Fall schnell in seinen Bann gezogen. Denn die Verfolgungsjagd war einfach unglaublich spannend. Einmal angefangen, hätte ich diesen Thriller am liebsten in einem Rutsch beendet. Die vielen Charaktere haben mich zwar zeitweise ein wenig ratlos gemacht, da es mir nicht ganz leicht fiel, alle sofort richtig zuzuordnen, aber das lag sicher auch mit an der rasanten Handlung, die kaum Zeit zum Luftholen ließ. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier von fünf Sternchen und eine klare Leseempfehlung.