Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Baron Friedrich von Kant erhob sich, um eine kleine Tischrede im Blauen Salon von Schloss Sternberg zu halten. »Mach es nicht so lang, Papa«, sagte sein Sohn Konrad, »wir haben Hunger.« Gelächter folgte auf diesen Einwurf, in das der Baron einstimmte. »Keine Sorge, Konny, ich fasse mich kurz, das tue ich eigentlich immer, wie du wissen solltest.« »Aber …«, setzte Konrad von neuem an, doch er wurde von seiner jüngeren Schwester Anna unterbrochen. »Halt die Klappe, Konny, sonst dauert es noch länger.« »Anna!« Baronin Sofia, die zuvor gelächelt hatte, warf ihrer Tochter einen tadelnden Blick zu. Sie mochte es nicht, wenn beim Abendessen, noch dazu in Gegenwart von Gästen, so schnodderige Redewendungen gebraucht wurden. »Schon gut, Mama«, sagte Anna ergeben. »Konny soll nur still sein.« »Darf ich jetzt endlich etwas sagen?«, erkundigte sich der Baron geduldig. Anders als seine Frau amüsierte er sich über die Kinder, es machte ihm nichts aus, wenn Anna sich gelegentlich in der Wortwahl vergriff. In diesen Dingen war er lockerer als Sofia – in anderen freilich nicht. »Rede schon, Fritz«, sagte die Baronin, wieder lächelnd, »wir sind wirklich alle hungrig.«