Mit Volker Braun, Lutz Seiler und Christa Wolf sind nur drei von zahlreichen Schriftsteller*innen genannt, die mit einem bis dato kaum beachteten Kulturphänomen verbunden sind - den »schreibenden Arbeitern« der DDR, die über 30 Jahre identitätsstiftend im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Ostdeutschland wirkten. Die Studie von Anne M. N. Sokoll arbeitet erstmals die Entwicklung von den Anfängen in den 1950er Jahren bis zur versuchten Neuetablierung im Deutschland nach 1990 sowie die Ästhetik und die Kulturpraxis der Laienautor*innen detailliert auf. Damit eröffnet sich ein Bezugshorizont zu aktuellen gesellschaftspolitischen und kulturellen Diskursen, die auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung virulent sind.