Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II ), Veranstaltung: Das Rechtschreibgespräch , Sprache: Deutsch, Abstract: Nichts ist subjektiver, als die Beurteilung und Bewertung eines Textes. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass derselbe Aufsatz von unterschiedlichen Lehrpersonen sehr unterschiedlich beurteilt wird. Das liegt zum einen daran, dass die Textqualität schwer zu erfassen ist, zum anderen an der Tatsache, dass oft das äußere Erscheinungsbild oder die inhaltliche Position stärkeren Einfluss auf die Lehrperson haben. Aus dem Bewerten, dem kognitiven Akt des Einschätzens und dem Beurteilen, der sprachlich geäußerten Bewertung gegenüber dem Schüler ergibt sich in der Regel das Benoten, die zusammenfassende Bewertung einer Leistung in einer Ziffernote. Diese gelten aber aus den oben genanten Gründen weder als valide, noch als reliabel, noch als rein objektiv. Da aber auf die Notengebung nicht verzichtet werden kann, muss man an dem Bewertungsmaßstab arbeiten. Kriterienkataloge sind aber nur sinnvoll, wenn sie grundsätzlich von allen eingehalten werden und keine Überzahl an Kriterien entsteht. Ingrid Böttcher und Michael Becker-Mrotzek haben hierzu einen Basiskatalog entwickelt, der 12 Kriterien umfasst und 5 Dimensionen für die Aufsatzbeurteilung herausstellt. Wenn man nun also einen festgelegten Kriterienkatalog hat, dann könnte man diesen auch als allgemein gültiges Messinstrument verwenden. Ist es daher nicht sinnvoll, wenn die Schülerinnen und Schüler den Schritt der Bewertung selber gehen, also schon vor der Abgabe ihre Aufsätze kontrollieren können? Eine geeignete Methode für das Bewerten eines Schüleraufsatzes ist die Schreibkonferenz. Der selbstverfasste Text wir einer kleinen kritischen Öffentlichkeit präsentiert, damit der Verfasser möglichst vielseitige Rückmeldungen bekommt, der ihn dann veranlasst seinen Text zu überarbeiten. Brakel-Olsen hat 1990 in einer Studie herausgestellt, dass die Quantität der Überarbeitungen ohne Beteiligung der Mitschüler zwar höher war, jedoch meist nur die Oberfläche des Textes betrafen.[...]