Er machte eine Pause und schüttelte den Kopf. "Ich erkenne dich nicht wieder, Maddy, und das macht mir eine Scheißangst."
Die Zwillinge Ella und Maddy gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Aber während sie früher alles gemeinsam gemacht haben, hat sich die selbstbewusste und beliebte Maddy seit
der Highschool neuen Leuten zugewandt und gehört jetzt zur coolen Clique rund um ihren Freund…mehrEr machte eine Pause und schüttelte den Kopf. "Ich erkenne dich nicht wieder, Maddy, und das macht mir eine Scheißangst."
Die Zwillinge Ella und Maddy gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Aber während sie früher alles gemeinsam gemacht haben, hat sich die selbstbewusste und beliebte Maddy seit der Highschool neuen Leuten zugewandt und gehört jetzt zur coolen Clique rund um ihren Freund Alex.
Ella ist genau das Gegenteil ihrer Schwester: still, introvertiert und eine begnadete Zeichnerin. Als sie eines Nachts die völlig aufgelöste Maddy von einer Party abholt, geschieht ein Unfall, bei dem Maddy stirbt.
Im Krankenhaus kommt es zu einer folgenschweren Verwechselung. Ella lässt alle in dem Glauben sie sei Maddy und schlüpft in das Leben ihrer Schwester. Doch das birgt mehr Geheimnisse als Ella ahnt....
~ * ~ * ~ *
Zwillingstausch, immer wieder ein interessantes und spannendes Thema. In diesem Fall, mit dem Tod eines der Mädchen, aber auch ein emotionales und dramatisches. Und genau da hat es für mich ein wenig gehakt, mir ist die Geschichte die so eine Thematik aufgreift, zu oberflächlich geblieben.
Der Schreibstil ist recht einfach und schlicht, dafür süffig. Ehe man sich versieht, ist man durch die 280 Seiten auch schon durch.
Ich kann gar nicht mal sagen, dass mir Ellas Geschichte nicht gefallen hat, im Gegenteil, ich habe sie sehr gerne gelesen, doch sie hat unheimlich viel Potential verschenkt.
Ich empfand es immer als einen ganz schmalen Grad. Die Charaktere waren schon gut ausgearbeitet - grade auch die beiden Jungs haben mir gefallen - doch es war immer knapp an der Grenze: sie haben überzeugt, es hätte aber gerne ein bisschen mehr Tiefe sein dürfen. So wurde es zwar emotional, aber auch distanziert und die einzelnen Personen werden mir leider nicht lange im Gedächtnis bleiben.
Großartig geschildert in ihrer Trauer waren hingegen die Eltern. Hier hat es gar nicht viel für die Gänsehautmomente gebraucht.
Ellas Trauer wird von dem Geheimnis ihrer Schwester ziemlich überlagert. Hier fehlte mir am meisten. Ja, man spürt ihre Trauer, aber das wirkliche Verhältnis zu ihrer Schwester, die Gedanken und Gefühle, das Verhältnis zu Alex usw. kamen mir etwas zu kurz. Mir ging das Verwechslungsspiel und alles drumherum auch zu leicht vonstatten. Insbesondere zum Schluss. Ella und Maddy sind 18, da sollte die eine oder andere Handlung schon Konsequenzen nach sich ziehen. Das war mir insgesamt etwas zu lasch und löste sich zu smooth auf.
Fazit: "Die Seele meiner Schwester" ist ein sehr ruhiger, durchaus emotionaler und lesenswerter Roman, allerdings mit Schwächen in der Umsetzung. Ich hätte mir nur etwas mehr Tiefe gewünscht.