Kurzinhalt:
Das Buch spielt in Bamberg, Mitte des 17. Jahrhunderts. Der Leser begleitet eine der Protagonistinnen, Johanna, die Tochter des Apothekers, auf allerhand alltäglichen Verrichtungen. Sie kennt sich mit Kräutern aus, verschiedenen körperlichen und geistigen Beschwerden und darf doch
nicht als Frau die Apotheke ihrers Vaters einst übernehmen. Vielmehr will sie den Schreiber Stramm…mehrKurzinhalt:
Das Buch spielt in Bamberg, Mitte des 17. Jahrhunderts. Der Leser begleitet eine der Protagonistinnen, Johanna, die Tochter des Apothekers, auf allerhand alltäglichen Verrichtungen. Sie kennt sich mit Kräutern aus, verschiedenen körperlichen und geistigen Beschwerden und darf doch nicht als Frau die Apotheke ihrers Vaters einst übernehmen. Vielmehr will sie den Schreiber Stramm heiraten.
In einem zweiten Handungsstrang erfährt man, dass es in der Stadt so nach und nach zu Hexenverbrennungen kommt, die bald die ganze Stadt leeren. Schramm, der Verlobte von Johanna, wohnt den bald täglichen Verhören als Schreiber bei und so verknüpfen sich nach und nach beide Handlungsstränge miteinander.
Meine Meinung:
Man ahnt schnell, worauf das Buch hinausläuft. Ein Frau, die sich mit Kräutern auskennt, kann im mittelalterlichen Verständnis nur suspekt sein. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Johanna bald der Hexerei angeklagt wird.
Der Ablauf ist - wie in vielen anderen Büchern zum Thema - ähnlich: Die Frauen, die sich keiner Schuld bewusst sind; die so genannten Hexenproben, die auf entwürdigende Art die angebliche Schuld der Deliquentinnen beweisen sollen; die furchtbare Folter, die letzlich jeden zum Sprechen bringt.
Bis dahin alles tausendmal gehört, wenn man sich schon häufiger mit dem Thema befasst hat.
Neu ist an diesem Buch, dass es durchaus Menschen gibt, die zweifeln, die widersprechen. Die sich damit letztlich gegen die Lehre der katholischen Kirche auflehnen, diesbezüglich bis nach Rom reisen und selbst wieder verdächtig werden.
Anschaulich wird auch, dass viele Hexenanklagen darauf zurückgingen, dass Leute unbequem waren, viel Geld hatten oder aus anderem Gründen aus dem Weg geräumt werden sollten.
Das zeichnet das Buch aus. Es endet nicht da, wo Menschen in ihrem Wahn anderen Menschen schaden, sondern zeigt eben auch diejenigen, die all das hinterfragen und sich damit langsam aus der mittelalterlichen Gedankenwelt lösen, die von der Kirche dominiert war.
Fazit:
Wie von Sabine Weigand gewohnt: Ein unglaublich tief recherchiertes historisches Buch, bei dem diesmal nur leider die handelnden Figuren ein wenig kurz kommen. Ich konnte jedenfalls keinen richtigen Zugang zu ihnen finden, was vielleicht daran liegt, dass ich einfach schon zu viele Bücher zu dem Thema gelesen habe.