Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach Julius Caesars Ermordung nahm dessen Adoptivsohn Oktavian das politische Erbe an und knüpfte an Caesars Vorhaben, die Stadt Rom neuzugestalten an. Mit der Unterstützung seiner Anhänger übertraf Oktavian die Bauten seines Gegners Antonius. Vor allem Oktavians Freund und Schwiegersohn M. Agrippa war im Bauwesen sehr aktiv, indem er beispielsweise neue Wasserversorgungssysteme einführte. Oktavian selbst ließ unter anderem auf dem Palatin einen neuen Apollotempel und auf dem Marsfeld die Porticus Octavia errichten und wurde nach dem Tod Anonius‘ immer aktiver: Er renovierte eine Vielzahl an Tempeln, baute ein Mausoleum von beeindruckender Größe, die Ara Pacis und letztendlich das Forum Augustum mit dem Tempel des Mars Ultor, das in der vorliegenden Arbeit näher beleuchtet werden soll. Kein anderer römischer Staatsmann investierte solche Unsummen an Geld in Bauwerke, die er neben der Sorge um das Volk zu politischen Propagandazwecken nutzte, als Augusts. Wie kein Zweiter verstand er es, sich selbst zu inszenieren, indem er unter dem Deckmantel der Republik seine Alleinherrschaft versteckte und sich dezent in den Vordergrund rückte. Dabei fand der Prinzeps ein geschicktes Gleichgewicht zwischen Selbstinszenierung und Zurückhaltung, welches er auch bei dem Bau seines eigenen Forums einhielt. Man findet heute das Augustusforum größtenteils freigelegt, was gerade Untersuchungen des Tempels Mars Ultor, auf dem der Fokus meiner Arbeit liegt, erleichtert. Im Folgenden soll der Fragestellung, auf welche Weise sich Augustus im Gebäudekomplex des Augustusforums selbst darstellte, nachgegangen werden. Zuerst wird hierfür für ein besseres Verständnis auf die antiken Hintergründe des Augustusforums eingegangen, im nächsten Schritt wird der Bau an sich und die Funktion des Tempels näher vorgestellt. Die wichtigsten Elemente des Bildprogramms Augustus‘ – wie der Tempelgiebel und die summi viri der Exedren und Portiken, werden hierbei gedeutet und mit Hilfe von Forschungsmeinungen diskutiert.