Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll es sein, zu ermitteln, wie es um die Legitimität der Selbsttötung vor dem Hintergrund der Selbstbestimmung bestellt ist. In der heutigen Zeit gibt es viele Kontroversen. Eine von ihnen ist das Problem des Sterbens; genau genommen des freiwilligen Sterbens. Der Suizid, die Selbsttötung, oder wie auch oft genannt: der Selbstmord, ist eine Fallkonstellation, die für viele Menschen mit Unbehagen verbunden ist. Es ist nach wie vor ein Tabuthema, dessen man sich lieber entzieht und kommt es dann doch zum Diskurs, so sind die Meinungen häufig festgefahren. In der Geschichte der Menschheit reicht diese Kontroverse bis weit in die Antike zurück. Verschiedene philosophische Schulen haben hierzu unterschiedlichste Positionen bezogen. Die Stoiker waren zum Beispiel Fürsprecher des Suizids. Platon hingegen ein strenger Kritiker. Es mutet irrational an, das eigene Leben durch die eigene Hand zu beenden. Warum sollte man sein Leben aufgeben? Im Christentum lässt sich kurioserweise eine ambivalente Haltung zum Freitod ausmachen. Der Selbstmord wird hier auf der einen Seite als Todsünde verurteilt, auf der anderen Seite als Martyrium verehrt. Der Sinn, beziehungsweise die Sinnlosigkeit scheinen den Scheideweg der Anerkennung jener irreversiblen Entscheidung zu markieren. Jene Sinnlosigkeit ist es, derer man sich gewahr wird, wenn man sich dem Absurden stellt. Albert Camus stellt die Erkenntnis jener Absurdität mit dem Mythos des Sisyphos gleich. Letzten Endes stehen wir vor der Frage, ob wir uns mit der Sinnlosigkeit unseres Daseins abfinden, oder bereit, sind dieses aufzugeben.