Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieses Zitat Stefan Zweigs beschreibt äußerst zutreffend sein hauptsächlich aus Novellen bestehendes Werk, das fast ausschließlich den tragischen Ausgang kennt. Auch in der auf die Semantik des `Lebens´ zu untersuchenden Novelle „Die Frau und die Landschaft“2 soll auf die Frage - ob am Ende eine metaphorische Wiedergeburt steht oder auch hier nur ein weiteres trauriges Schicksal – eine Antwort gefunden werden. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den vorliegenden Text aus dem Zeitverständnis der zwanziger Jahre der Frühen Moderne heraus auf seine Bedeutung hin zu interpretieren. Hierbei ist es zunächst sinnvoll die „Lebensideologie“3 der klassischen Moderne zu untersuchen und daraus Rückschlüsse auf die Novelle zu ziehen; zumal der Forschungsstand bezüglich dieses Werkes Zweigs faktisch bei Null steht. Dabei soll der Schlüsselbegriff der Epoche `Leben´ besondere Beachtung finden und definiert werden, nicht nur weil er das Zentrum des intellektuellen Denkens der damaligen Zeit darstellt, sondern auch aufgrund seiner strukturellen Komplexität. Das maßgebende Werk Martin Lindners4 bezieht sich hierbei allerdings hauptsächlich auf die Neue Sachlichkeit, der Stefan Zweig sprachlich nur latent aufgrund seines glatten, klaren Stils und inhaltlich gar nicht zuzuordnen ist. Ganz besonders der für ihn schon konstituierende Psychologismus seiner Darstellungen passt keinesfalls zu dieser Strömung.5 [...] 2 Zweig, Stefan: Amok. Novellen einer Leidenschaft. Leipzig. Insel 1922. 3 Lindner, Martin: Leben in der Krise. Zeitromane der neuen Sachlichkeit und die intellektuelle Mentalität der klassischen Moderne. Stuttgart, Weimar. Metztler 1994. 4 Ebd. 5 Becker, Sabina: Die literarische Moderne der zwanziger Jahre. Theorie und Ästhetik der Neuen Sachlichkeit. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. 27 (2002) 1. S. 73-95.