Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Afrika ist der konfliktreichste Kontinent der Welt. In keinem anderen Erdteil mussten die Vereinten Nationen (UN) so oft militärisch eingreifen wie auf dem schwarzen Kontinent. Nachdem sich die Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat in der Zeit des Kalten Krieges weitestgehend gegenseitig blockiert hatten, kam es in der Endphase des Ost-West-Konfliktes zu einer Expansion an UN-Friedensmissionen.1 Das machte sich gerade auch auf dem afrikanischen Kontinent bemerkbar, der "zu einem Hauptschauplatz der friedenssichernden Operationen der Weltorganisation" wurde.2 War es seit dem ersten bewaffneten Einsatz von UN-Blauhelmtruppen im Kongo (ONUC, 1960-1964) bis zum Ende der achtziger Jahre zu keinem einzigen weiteren afrikanischen UN-Einsatz gekommen, so wurden seitdem insgesamt 16 weitere UN-Friedensmissionen auf dem afrikanischen Kontinent zu Ende geführt.3 Dabei hat die internationale Gemeinschaft in den 90er Jahren teilweise sehr schlechte Erfahrungen mit militärischen Einsätzen auf dem afrikanischen Kontinent gemacht. Nach dem ausbleibenden Erfolg des Einsatzes UNOSOM I in Somalia verabschiedete der UN-Sicherheitsrat 1992 die Resolution 794, die ein neues Kapitel in der Geschichte des UN-Peacekeeping eröffnete. In der Resolution heißt es: "The Security Council [...] endorses the recommendation by the Secretary General [...] that action under Chapter VII of the Charta of the United Nations should be taken in order to establish a secure environment for humanitarian relief operations in Somalia as soon as possible."4 Auf dieser Grundlage kam es mit der nach Kapitel VII der UN-Charta (Maßnahmen bei Bedrohung oder Bruch des Friedens und bei Angriffshandlungen) ermächtigten Militäraktion Unified Task Force (UNITAF) für Somalia zur ersten humanitären UN-Intervention.5
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